Was sonst noch verändert werden soll an Overaths Sportstätten – wenn's das Fördergeld aus Berlin gibt.
OverathWas sich dank Förderungen bald im Vereinssport tun könnte

Der Echtrasen auf dem Sportplatz am Schulzentrum Cyriax in Overath könnte womöglich einem Kunstrasen weichen, wenn es eine Förderung dafür gibt.
Copyright: Guido Wagner
Eine mögliche Chance, Großprojekte voranzubringen könnte sich bald den Overather Sportvereinen bieten. Wie der Erste Beigeordnete, Thorsten Steinwartz, bei der jüngsten Ratssitzung bekannt gab, gibt es seit Oktober einen Projektaufruf des Bunds für das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“.
Bewerbungsschluss ist am 15. Januar. Da die Verwaltung erst vor einigen Wochen von dem Programm erfahren hat, arbeitet sie nun mit Hochdruck an einem Antrag. Ende Februar entscheidet der Haushaltsausschuss des Bundestages, welche Projekte in die zweite Runde kommen. Trotz knapper Zeit ist es gelungen, vier Projekte in Abstimmung mit dem Stadtsportverband, der zuvor den Bedarf der Vereine abgefragt hat, für die Bewerbung zu benennen.
Sanierung der Turnhalle in Steinenbrück
Eines der Projekte ist die Sanierung der Turnhalle in Steinenbrück. Die sei laut Steinwartz bereits länger sanierungsbedürftig, weshalb ein Ingenieurbüro schon mit den Planungen begonnen hat.
Alles zum Thema Deutscher Bundestag
- Neue Grundsicherung Kabinett beschließt Abschaffung des Bürgergelds
- Private Altersvorsorge Kabinett bringt Riester-Reform auf den Weg
- Vermittlungsausschuss Kassen dringen auf Einigung für Ausgabenbremse
- Overath Was sich dank Förderungen bald im Vereinssport tun könnte
- Bundestag SPD zu Ukraine-Truppen: „Wir schließen nichts aus“
- Zusage aus Deutschland Charterflug bringt 160 Afghanen nach Berlin
- Ende des Bürgergelds Weg frei für Kabinettsbeschluss zur Reform des Bürgergeldes
Das spielt der Verwaltung in die Hände, denn die Förderung ist an Bedingungen geknüpft. So gibt der Bund vor, dass für das Projekt mindestens eine Ausgabenkalkulation vorhanden sein muss (Leistungsphase 2), höchstens aber eine Ausführungsplanung (Leistungsphase 5). Die Verwaltung geht davon aus, dass die vorgeschlagenen Projekte bis zur Antragsstellung eine dieser Phasen erreicht haben.
75 Prozent Förderung bei Haushaltsnotlage
Ebenso dürfen die Projekte mindestens 250.000 Euro, höchstens aber acht Millionen Euro kosten. Bei einer Zusage übernimmt der Bund bis zu 45 Prozent, bei einer Haushaltsnotlage sogar 75 Prozent, die ist der Stadt von der Kommunalaufsicht bescheinigt worden. Die Kommune kann danach finanzielle Hilfe von anderen Vereinen oder Institutionen annehmen, außer den betroffenen Sportvereinen. Zehn Prozent der Kosten müsste Overath aber in jedem Fall tragen.
Als weiteres Projekt wurde die Filteranlage für das Badino genannt. Die muss erneuert werden, wofür ein Ingenieur mit der Planung beauftragt wurde.
SV Heiligenhaus braucht Sanierung
Mit auf der Liste steht die Fußballanlage des Heiligenhauser SV. Hier wäre eine Sanierung der Sanitäreinrichtungen und der Umkleiden mitsamt ermöglichter Geschlechtertrennung nötig. Außerdem brauche es eine energetische Sanierung von Fassade und Dach, die Installation von Solaranlagen und Wärmepumpen und Barriere reduzierende Maßnahmen. Der Verein hat dafür ebenfalls Planungen eingeleitet.
An der Fußballanlage des SSV Overath in Cyriax soll der Naturrasenplatz durch einen Kunstrasen ersetzt werden, verbunden mit der Erstellung einer 400-Meter-Leichtathletikbahn. Für letzteres wäre gegebenenfalls zusätzlicher Grunderwerb erforderlich. Für dieses Projekt gibt es allerdings noch keine konkreten Planungen.
Es geht um Kinder und Erwachsene, die ihren Ausgleich brauchen.
Hermann Küsgen (FDP) begrüßte die Vorschläge der Verwaltung und betonte, „wie wichtig es ist, immer einen Plan in der Hinterhand zu haben, um schnell reagieren zu können“. Es sprach ein Dankeschön an den Stadtsportverband aus und fand, dass man bei aller Krise den Sport nicht vergessen dürfe. „Es geht um Kinder und Erwachsene, die ihren Ausgleich brauchen.“
Dem stimmte Dagmar Keller-Bartel (Grüne) zu. „Sollte es sich am Ende um Kosten handeln, die nicht stemmbar sind, können wir immer noch nein sagen“, sagte sie und lobte die Verwaltung fürs schnelle Handeln.
Wenn wir sagen, wir machen das, dann wird es gemacht.
Volker Haubrich (CDU) bat darum, mit den Planungen für den Kunstrasen im kommenden Jahr zu beginnen. Gerade im Winter sei das Spielen auf dem feuchten Echtrasen kaum möglich. Hans Schlömer (SPD) sprach sich dafür aus, das Kunstrasenplatz-Projekt, das am wenigsten fortgeschritten ist, mit einzureichen. Am Geld würde es schließlich nicht scheitern. „Wenn wir sagen, wir machen das, dann wird es gemacht.“ Wenn die Unterlagen aber nicht eingereicht würden, gebe es keine Chance auf Förderung. Auch er befürwortete Projekte für die Hinterhand.
Bürgermeister Michael Eyer versicherte, dass die Verwaltung auch darauf bedacht sei, so viele Förderungen mitzunehmen, wie möglich.
Eile mit Weile
Vor Hudelei warnte Christian Hüsken (CDU) in Zusammenhang mit Schlömers Aussage. Wenn ein Förderantrag einmal abgelehnt sei, so glaube er zu wissen, sei das Projekt auch für künftige Anträge gesperrt oder es werde zumindest schwieriger. „Wenn, dann sollten wir es gleich richtig machen und uns bei der nächsten Förderung bewerben, statt jetzt etwas durchzubringen, das einen vor weitere Schwierigkeiten stellt.“
Bei einer Enthaltung stimmte der Stadtrat einstimmig für die Bewerbung mit den vier Projekten.


