Nikolaus sein für andereDie etwas anderen Nikolausfeiern in Rhein-Berg

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Den Unterschied zwischen Nikolaus (2.v.r.) und Weihnachtsmann (r.) gab’s im Pfarrverband Overath zu entdecken.

Den Unterschied zwischen Nikolaus (2.v.r.) und Weihnachtsmann (r.) gab’s im Pfarrverband Overath zu entdecken.

Rhein-Berg – Nikolaus sein für andere. Vielerorts wurde der Gedenktag des Bischofs von Myra, der in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird, am Wochenende in diesem Jahr coronabedingt etwas anders gefeiert. Mit vielen passenden Ideen – und guten Botschaften. Einige Beispiele:

Nikolaus to go

Seit 20 Minuten steht ein kleiner Junge mit Papa vor St. Lucia, dem Dom in Immekeppel, und wartet auf den Nikolaus. Was der ihm bringt? Keine Ahnung. Langsam füllen sich am Nikolaussonntag Platz und Straße – rund 50 Kinder mit ihren Eltern erwarten den Nikolaus. Und dann, pünktlich um zwölf Uhr, kommt tatsächlich ein Nikolaus mit Verstärkung aus dem Sülztaler Dom.

„Ich bin der Weihnachtsmann, komme vom Nordpol“, stellt sich der Rotgewandete mit dem weißen Bart und rotem Mantel vor und wedelt mit einer Coca-Cola-Büchse. „Ich bringe Geschenke, Schnee und ein gutes Fernsehprogramm!“ Aha! Da wissen die Eltern sofort, woher der Wind weht! Ein früher Werbe-Gag aus den USA, der weltweit das Image des Weihnachtsmanns geprägt hat – mit Rentierschlitten.

Viele Schoko-Nikoläuse

Doch da ist noch einer. Der echte Nikolaus! Mit Bischofsmütze, weißem Bart, rotem Mantel und gewaltig tiefer Stimme. „Ich bringe den Menschen die Freude“, sagt der heilige Mann. „Eine echte Freude – die frohe Botschaft, dass Jesus Christus bald geboren wird.“ Und schon holen die beiden die Jutesäcke unter ihren Mänteln hervor – die sind voll mit lauter Schoko-Nikoläusen. „Weihnachten ist jeder berufen, den Menschen Gutes zu tun und zu beschenken“, ruft der echte Nikolaus den Menschen zu.

„Alles Gute zu Weihnachten! Haltet Abstand!“ Mit leuchtenden Augen verfolgen die Kinder, was die beiden dort auf der Treppe vor der Kirche zu sagen haben. Im wirklichen Leben sind die zwei die Pastoralreferentin Sarah Zimmermann und Kaplan Andrzej Bednarz, der den echten Nikolaus darstellt. Beide sehr überzeugend!

Viele Geschenke vom Nikolaus

Noch vor dem großen Auftritt berichten die Kinder vom morgendlichen Wirken des Nikolaus daheim. Der zweijährige Mattes Papies hat einen gefüllten Stiefel gefunden. Jetzt kaut er zufrieden an dem Schoko-Mann. Und Charlotte Nocon hat frühmorgens gehört, wie der Nikolaus die Süßigkeiten gebracht hat durchs Fenster.

So richtig traut sie dem heiligen Mann nicht über den Weg. Vielleicht haut der! „Ich hab mich nicht getraut, nachzusehen“, sagt das Kind. Doch Bruder Max hat nicht nur den Sternenstaub und die Kekse entdeckt, sondern auch gleich einen Fingerabdruck genommen. So kommt man heute dem Nikolaus und auch dem Christkind auf die Spur! (giz)

Nikolaus in der Residenz

Am Samstagnachmittag bereits sind Nikolaus und Knecht Ruprecht zu Gast in der Service Residenz Schloss Bensberg – eifrig werden Tüten gefüllt mit einem Schokoladen-Nikolaus, einer Christmas-Tasse mit Pralinen, ein Säckchen mit Nüssen, Äpfeln und Mandarinen, einem Kalender mit Stift. Vorbereitungen für die Bescherung des Heiligen Mannes. Hinter dem munteren Treiben stecken Residenzleiterin Daniela Faust und Veranstaltungsorganisatorin Sylvia Schwarzer – lachend haben sie sich als Nikolaus mit Rauschebart und goldenem Bischofsstab und als Knecht Ruprecht in brauner Kutte verkleidet.

„172 Tüten haben wir gefüllt“, erzählt Sylvia Schwarzer alias Knecht Ruprecht. „Und die hängen wir um Mitternacht an die Türen unserer Bewohner – am Morgen werden sie überrascht von den guten Gaben.“ Ganz bewusst haben sie diesen Mix aus Schokolade, Äpfeln, Mandarinen und Nüssen ausgewählt. „Viele Bewohner fühlen sich an ihre Kindheit erinnert“, so Schwarzer.

Weitere Überraschungen

In der Adventszeit hält die Service Residenz noch weitere Überraschungen bereit: Schon am Mittwoch, 9. Dezember, gibt um 17 Uhr der Chor „Ohrwürmer“ ein mobiles Konzert mit Akkordeon und Gitarre. Weihnachtslieder singend, ziehen die Sänger von Haus zu Haus „Unsere Bewohner haben wir gebeten, sich warm anzuziehen und auf dem Balkon mitzusingen“, erzählt Schwarzer. Eine schöne Idee! (giz)

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Nikolaus in St. Nikolaus

Selbst zum Nikolaus für andere werden konnten Gottesdienstbesucher am Wochenende in der Kirche, die den Namen des heiligen Bischofs von Myra trägt: St. Nikolaus in Bensberg. So wie in der zur Pfarreiengemeinschaft gehörenden Gemeinde St. Joseph in Moitzfeld machten auch hier zahlreiche Gottesdienstbesucher mit, ließen sich von einem kleinen Nikolaus mit Nikolausarmband (Aufschrift „Ich bin Nikolaus“) und Postkarten mit Schoko-Nikoläusen ausstatten, um diese dann Nachbarn oder Bekannten vorbeizubringen, die gerade jetzt in der coronabedingt eingeschränkten Adventszeit die Gemeinschaft mit anderen besonders vermissen. So kam Nikolaus in diesem Jahr in noch mehr Häuser als sonst um diese Zeit. (wg)

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