JugendämterRhein-Berger rüsten auf – Ferienangebote für Kinder gibt's jetzt im Netz

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Ferienfreizeit Bad Münstereifel

Ferienfreizeiten wie hier in der Eifel sind beliebt bei Kindern und Jugendlichen.

Neue Wege hat das Jugendamt des Rheinisch-Bergischen Kreises gefunden, um Ferienangebote bei Kindern und Jugendlichen bekannt zu machen.

„Einfacher und zeitgemäßer“ sollen die Ferien- und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche im Rheinisch-Bergischen Kreis künftig beworben werden: Weg mit den Druckschriften, her mit den digitalen Informationsangeboten. „Nach Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere zum Datenschutz, konnte die Software nun eingeführt werden“, teilte die Kreisverwaltung am Montagabend im Jugendhilfeausschuss mit.

Das Amt für Familie und Jugend des Kreises steuert und verwaltet die Software künftig im Rahmen der kreisweiten Familienförderung stellvertretend für alle Jugendämter im Kreis und vergibt die Benutzerzugangsdaten direkt an alle interessierten anerkannten Trägern der freien Jugendhilfe im Rheinisch-Bergischen Kreis.

13 Anbieter wurden schon geschult

13 Einrichtungen beziehungsweise Jugendverbände aus dem gesamten Kreisgebiet haben am 18. Januar an einer umfassenden digitalen Systemschulung teilgenommen. Die Schulung wurde aufgezeichnet und ist damit für weitere Träger verfügbar. Die Träger sind damit laut Kreis damit ab sofort in der Lage, ihre Ferienprogramme eigenständig mittels der Software zu bewerben, Änderungen vorzunehmen oder bereits ausgebuchte Angebote wieder zu entfernen.

Die Ergebnisse lassen sich unter rbk.feripro.de betrachten. Dort begrüßt unter der Überschrift „Schön, dass Du da bist!“ Landrat Stephan Santelmann persönlich die jungen Surferinnen und Surfer.

Digital sollen noch mehr Kids erreicht werden

Wie die Pressestelle der Kreisverwaltung ergänzend mitteilte, möchten die Jugendämter im Kreis mit dem digitalen Ferienkalender „noch mehr Kinder und Jugendliche erreichen und Familien die Angebote der Jugendverbände und der anerkannten Träger der freien Jugendhilfe näherbringen“.

Im Jugendhilfeausschuss berichtete die Kreisverwaltung zudem, dass das in Kürten eingeführte „Poolmodell Integrationshilfen an Grundschulen“ nun auch in den anderen beiden vom Kreisjugendamt betreuten Kommunen stattfinden kann.

Fortschritte bei zwei Inklusionsprojekten

Nach der Grundschule Kürten mit den beiden Standorten Kürten-Olpe und Kürten-Mitte kommen auch die Grundschule in Odenthal-Voiswinkel und die Montanusgrundschule in Burscheid in den Genuss der Integrationshilfen, bei denen es dem Kreis darum geht, dem Ziel eines inklusiven Bildungssystems näherzukommen.

Fortschritte meldet die Kreisverwaltung bei einem weiteren Inklusionsprojekt, nämlich beim „Verfahrenslotsen“: Eine erfahrene Mitarbeiterin der Kreisverwaltung berät Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre (beziehungsweise deren Eltern) mit einer seelischen, geistigen oder körperlichen Behinderung zu möglichen Leistungen der Sozialleistungsträger.

Das „Phasenmodell RBK“ wird fortgeschrieben

Die Beratung wird den Betroffenen beziehungsweise ihren Betreuungspersonen persönlich, telefonisch oder per Videochat angeboten. Nach Terminabsprache können persönliche Beratungstermine in Kürten (im Jugendzentrum K51), in Odenthal (Caritas Familienzentrum) und in Burscheid (Burscheider Büdchen) wahrgenommen werden.

In einem weiteren Punkt stellte das Jugendamt dem Ausschuss noch einmal ausführlich sein Erfolgs-„Phasenmodell RBK“ vor: Bereits seit dem Jahre 2008 verfügt der Kreis über eine Gesamtstrategie für die Hilfen zur Erziehung. Dabei richtet die Behörde ihre Maßnahmen gezielt darauf aus, rechtzeitig frühe Förder-, Bildungs-, Betreuungs- und passgenaue Hilfsangebote anzubieten.

Gemeindeprüfungsanstalt lobt Projekt

Das rheinisch-bergische Phasenmodell erfuhr 2023 höchstes Lob durch die Gemeindeprüfungsanstalt NRW, deren Aufgabe es ist, die Arbeit der Kommunalverwaltungen im Lande zu analysieren und zu bewerten. Nachdem dieses Erfolgsmodell jetzt noch einmal ausführlich vorgestellt worden war, stimmte der Ausschuss nach Angaben von Kreissprecherin Nina Eckardt einstimmig seiner Fortführung zu und beauftragte überdies die Verwaltung, „kontinuierlich an Steuerungs- und Lösungsvorschlägen zu arbeiten“.


Kostspieliger Jugendschutz

Noch einmal deutlich angestiegen sind die Ausgaben für die Jugendhilfe im Jahr 2023. Hatte der Kreis bereits zum 30. September einen Mehrbedarf von 1,6 Millionen Euro für den fachlichen Bereich (ohne Personal- und Sachkosten) beschrieben, so ist der prognostizierte Betrag bis zum Jahresende erneut um 550 000 Euro gewachsen.

Für diese erneute Steigerung nennt der Kreis drei Gründe: Die   umzugsbedingte kostenmäßigen Übernahme von zwei Fällen minderjähriger Kinder aus einem Nachbarkreis rückwirkend ab 2021 macht 250 000 Euro aus; bei den Inobhutnahmen mussten erneut 200 000 Euro zusätzlich eingeplant werden, weil Fälle weiterhin nicht in kostengünstigere Hilfeformen überführt werden konnten, und bei den Unterbringungen in Mutter-Kind-Einrichtungen wurden weitere 100 000 Euro fällig.  

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