Trotz aller Krisen ist der Arbeitsmarkt in Rhein-Berg 2022 stabil geblieben. Es gab weniger Arbeitslose und mehr offene Stellen.
JahresbilanzStellenmarkt in Rhein-Berg bleibt stabil

Mehr Arbeit als Arbeitnehmer gibt es nicht nur in der Pflege: Der Arbeitsmarkt in Rhein-Berg ist stabil.
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Trotz der Vielzahl von Krisen wie Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und, damit verbunden, der Energiekrise hat sich der Arbeitsmarkt in der Region im Jahr 2022 stabil gezeigt: Die Zahl der Arbeitslosen ist rückläufig, die Zahl der offenen Stellen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sank in 2022 die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit agenturweit um 9,1 Prozent, teilte die für Rhein-Berg, Oberberg und Leverkusen zuständige Agentur in Bergisch Gladbach am Dienstag mit.
Allerdings sei im zweiten Halbjahr ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu erkennen, was überwiegend der Überführung der ukrainischen Geflüchteten in die Jobcenter geschuldet sei. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen sei leicht gesunken. In 78,4 Prozent der Stellenangebote suchten die Arbeitgeber Fachkräfte oder Spezialisten/Experten. Immer öfter könnten Stellen nicht schnell neu besetzt werden.
Viele von uns haben den Fachkräftemangel bereits am eigenen Leib verspürt.
Ralf Steinhauer, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach: „Viele von uns haben den Fachkräftemangel bereits am eigenen Leib verspürt, denn er erstreckt sich über nahezu alle Branchen.“ In Rhein-Berg ist die Arbeitslosigkeit in 2022 ebenfalls gesunken, nämlich um 874 Personen (minus 9,5 Prozent) auf durchschnittlich 8343.
16.454 Frauen und Männer meldeten sich neu arbeitslos; dies sind 507 oder 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. 5.961 davon meldeten sich aus einer vorherigen Erwerbstätigkeit – 679 oder 10,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. 5357 Arbeitsuchende fanden wieder eine Stelle – dies sind 773 oder 12,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. 465 Personen nahmen eine Ausbildung auf – 81 (14,8 Prozent) weniger als 2022. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,5 Prozent nach 6,1 Prozent im Vorjahr.
5342 Rhein-Berger in der Grundsicherung
Durchschnittlich 3002 Arbeitslose wurden im Bereich der Arbeitslosenversicherung betreut (minus 919 / minus 23,4 Prozent zum Vorjahr) und 5342 (plus 45 / plus 0,8 Prozent) in der Grundsicherung. Im Rheinisch-Bergischen Kreis haben die Arbeitgeber in 2022 insgesamt 4473 Stellen gemeldet; dies sind 275 oder 5,8 Prozent weniger als 2022.
Das Angebot an freien Arbeitsstellen lag bei durchschnittlich 1.686 (plus 235 oder plus 16,2 Prozent zum Vorjahr). 1659 davon waren sozialversicherungspflichtig, 1521 unbefristet und 221 aus der Arbeitnehmerüberlassung. Die Monatszahlen für Dezember waren im Vergleich zum Vormonat recht unspektakulär. So ist die Zahl der Arbeitslosen im Rheinisch-Bergischen Kreis im Dezember um drei Personen auf jetzt 8338 zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote liegt angesichts der minimalen Veränderung im Kreis weiterhin bei 5,5 Prozent.