Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Umweltbehörden irritiertBäume auf Allee bei Kürten ohne Abstimmung gefällt?

Lesezeit 3 Minuten

An der Deutschen Alleenstraße zwischen Herkenrath und Kürten-Schanze sind einige Bäume gefällt worden.

Kürten-Schanze/ Herkenrath – Es hat einige Tage gedauert, bis der Landesbetrieb Straßen NRW eine Antwort auf die Anfrage dieser Zeitung hatte, warum an der Deutschen Alleenstraße zwischen Herkenrath und Kürten-Schanze Bäume offenbar ohne vorherige Information an die Umweltbehörden gefällt worden sind. Und auch diese Antwort lässt andere Beteiligte erneut staunen.

Wie berichtet hatte der Vorsitzende des Naturschutzbeirats des Rheinisch-Bergischen Kreises Anfang Dezember Alarm geschlagen, dass an der Allee einmal mehr Bäume gefällt worden sind – diesmal offenbar ohne das „Benehmen“ mit der Kreis-Naturschutzbehörde herzustellen. Auch im Kreishaus hatte man damals die fehlende Information von Seiten des Landesbetriebs „bedauert“.

Landschaftsbehörde im Juli informiert

Der erklärte – mit den Vorwürfen durch die Redaktion konfrontiert – nach einigen hausinternen Rücksprachen schließlich, dass die „aktuelle Fällung von zwei Bäumen – die Fällung eines weiteren Baumes ist möglicherweise nötig“, bereits „im Juli von unserem Baumkontrolleur beschlossen“ worden sei, weil diese Bäume „bedauerlicherweise aufgrund mangelnder Vitalität und Statik eine Gefahr für Leib und Leben darstellen könnten“.

Der Baumkontrolleur habe die Untere Landschaftsbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises auch „noch im Juli darüber informiert“, beteuerte Rainer Herzog, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßen NRW auf die Anfrage dieser Zeitung. Im Kreishaus zeigte man sich auf erneute Anfrage „irritiert“ darüber, „dass diese Fällung angezeigt worden sein soll“. Entsprechende Eingänge aus dem genannten Zeitraum lägen nicht vor, so Kreissprecherin Eva Burger.

Beide Stellen wollen Kommunikation verbessern

„Warum die Information nicht an der richtigen Stelle registriert beziehungsweise nicht geantwortet wurde, konnte im Nachhinein nicht mehr eruiert werden“, räumt Landesbetrieb-Sprecher Rainer Herzog ein. Allerdings seien sich „beide Behörden“ nun „einig, dass der Informationsfluss zukünftig optimiert werden sollte, indem man sich noch besser austauscht.“

Die vorgeschlagene „Optimierung“ begrüßen die Verantwortlichen der Kreisverwaltung, bei der Formulierung „noch besser“ muss man allerdings im Kreishaus schmunzeln.„Jedenfalls wollen wir künftig vermeiden, das so etwas noch einmal vorkommt“, sagt Kreissprecherin Eva Burger. Diesbezüglich seien jetzt auch Gespräche geführt worden. Dabei sei es auch um die seit Jahren – auch bei anderen Fällungen – bisher nicht erfolgten Nachpflanzungen gegangen.

Umsetzung des Radweges nicht absehbar

Die bislang vor allem auf dem Allee-Abschnitt zwischen Herkenrath und Kürten-Spitze ausgebliebenen Ersatzpflanzungen bei der Fällung von Alleebäumen hatte der Landesbetrieb in der Vergangenheit wie berichtet mit dem dort noch geplanten Radweg begründet. Obwohl bei diesem Projekt bereits mehrfach der „Durchbruch“ im Hinblick auf komplizierte Grundstücksverhandlungen verkündet worden war, ist eine konkrete Umsetzung des Radwegs bislang nicht in Sicht.

Das könnte Sie auch interessieren:

Aktuell legt der Landesbetrieb in seiner Antwort auf etwas anderes Wert: „Inhaltlich legt der Landesbetrieb Wert auf die Feststellung, dass die Läuterung des Flächengehölzes und die Fällung der Bäume aus unterhaltungstechnischen Gründen sowie zur Vermeidung einer akuten Verkehrsgefährdung zwingend erforderlich waren und nicht mit Planungsabsichten des Landesbetriebs in Zusammenhang stehen“, so Landesbetrieb-Sprecher in seiner Antwort auf die Presseanfrage.