GenossenschaftBürger-Energie Rösrath hat nach Info-Veranstaltung 56.000 Euro Kapital

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Ein Mann hockt zwischen Photovoltaik-Panelen auf dem Dach der Umkleiden des Hoffnungsthaler Freibads.

Auf dem Dach am Freibad Hoffnungsthal haben die Stadtwerke bereits vor Jahreneine Solaranlage installiert.

Eine weitere Genossenschaft will sich in  Rhein-Berg für die Energiewende stark machen und konkrete Projekte angehen, unter anderem auf dem Dach des Rösrather Schulzentrums.

Fast 400 Interessierte in der voll besetzten Aula der Freiherr-vom-Stein-Schule zählte die neue Bürgerenergiegenossenschaft Bürger-Energie Rösrath eG (BEReG) bei ihrer ersten Infoveranstaltung. Das zeigte, dass die Idee der Bürgerenergiegenossenschaft in der Stadtgesellschaft populär ist. „Gemeinsam leisten wir einen aktiven, regionalen Beitrag zum Klimaschutz in Rösrath“, erklärte Vorstandsmitglied Andreas Voß das Konzept der BEReG.

Einen Genossenschaftsanteil zu erwerben, solle „profitabel“ sein, es gehe aber nicht um „hohe Renditen“. Vielmehr sollten erwirtschaftete Überschüsse überwiegend in neue Projekte investiert werden. Ihre Unterstützung für diesen Ansatz erklärte Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne): Sie überreichte ihre persönliche Beitrittserklärung zu der Bürgerenergiegenossenschaft, der Stadtrat hat auch die Stadt einstimmig ermächtigt, einen Genossenschaftsanteil zu zeichnen. Die BEReG sei „eine gute Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen“, erklärte Schulze. „Die Zeit des Zögerns und des Abwartens ist vorbei.“ Die Arbeit der BEReG sei ein „Baustein des Wandels“.


Ehrenamtlicher Vorstand

Die ehrenamtliche Arbeit von Vorstandsmitgliedern und Aufsichtsrat der Bürger-Energie Rösrath eG (BEReG) trägt zur Rentabilität von Projekten bei. „Kostenmäßig ist das so klein gehalten, wie es eben geht“, sagt Aufsichtsratsmitglied Nicole Bernstein. Damit würden sich „auch kleinere Projekte“ lohnen, erklärt Vorstandsmitglied Johann Stumpf. Gleichzeitig sei es sinnvoll, nicht nur ein Projekt zu betreiben: „Der Aufwand wird relativ geringer, je mehr Projekte wir haben.“ Interessierte, die Mitglied der BEReG werden oder sie unterstützen wollen, können sich auf ihrer Internetseite informieren. (tr)

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Neben Schulze luden auch Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft dazu ein, Mitglied zu werden und Genossenschaftsanteile zu erwerben. Am Ende des Abends zählten sie immerhin 49 Mitglieder, die insgesamt 112 Anteile zu 500 Euro gezeichnet haben. Damit verfügt die BEReG momentan über ein Eigenkapital von 56.000 Euro, das ist etwa ein Drittel der Mittel, die für das anvisierte erste Projekt benötigt werden – eine Solaranlage auf dem Dach des Gymnasiums, die etwa 160 000 Euro kosten soll.

Die Stadt könnte das Dach an die BEReG verpachten, alternativ könnte die BEReG die Anlage bauen und an die Stadt verpachten. Nach der Infoveranstaltung rechnet die Bürgerenergiegenossenschaft in den nächsten Tagen mit zahlreichen weiteren Mitgliedern, die Anteile zeichnen. Sobald das nötige Eigenkapital erreicht ist, kann das Projekt auf dem Dach des Gymnasiums starten.

Weitere Dächer sind bereits ins Auge gefasst

Weitere Projekte sind aber bereits ins Auge gefasst, wie Vorstandsmitglied Johann Stumpf, Fachmann für Maschinenbau und erneuerbare Energien, erklärte. In Betracht kämen die Dächer des Feuerwehrhauses Forsbach, der Gesamtschule und des Schulzentrums Sandweg. Christoph Schmidt, ebenfalls Vorstandsmitglied der BEReG und zugleich Vorstand der Stadtwerke, wies darauf hin, dass neben Photovoltaik auch weitere Ideen und Projekte gefragt seien. Beispiele seien Wärmepumpen oder kleine Windanlagen, so Stumpf: „Wir müssen sehen, dass wir die Nischen besetzen, die da sind.“

Um die Arbeit der BEReG zu unterstützen, gebe es drei Möglichkeiten, erklärte Schmidt: Die Bürgerinnen und Bürger könnten erstens Mitglied werden und Anteile zeichnen, zweitens Ideen für Projekte beisteuern und Flächen bereitstellen, drittens aktiv mitarbeiten – bei Technik, Öffentlichkeitsarbeit oder kaufmännischen Tätigkeiten. Die BEReG benötige „viele, viele engagierte Personen“.

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