Kommentar zu GesamtschuleSchulleitung scheint nicht in Rösrath angekommen zu sein

Lesezeit 2 Minuten
Gesamtschule Rösrath 150222 (1)

25 Jungen ohne Gymnasialempfehlung wurden an der Gesamtschule abgelehnt.

Rösrath – Mit der Gründung der Gesamtschule wollte die Rösrather Kommunalpolitik vor allem ein Problem lösen: Weil es zu wenige Anmeldungen an der Hauptschule gab, lief diese Schulform aus – mit der Folge, dass es für viele Kinder und Jugendliche in Rösrath keine geeignete Schulform gab. Sie mussten weite Schulwege in Nachbarkommunen in Kauf nehmen. Mit dem Start der Gesamtschule sollten wieder alle Rösrather Mädchen und Jungen vor Ort eine geeignete Schulform finden.

Vor diesem Hintergrund löst die Ablehnung von 25 Rösrather Jungen durch die Gesamtschule einen Schock aus: Wieder bleiben Rösrather Kinder, die in der Stadt zur Schule gehen möchten, unversorgt. Die von der Schulleitung angeführten Gründe sind einleuchtend – aber nur, wenn man die Schule isoliert betrachtet.

Alle Beteiligten sollten ins Gespräch kommen

In der Stellungnahme der Schule ist die Situation im Rösrather Stadtgebiet und die Situation der abgewiesenen Kinder nicht berücksichtigt. Die Schulleitung verhält sich so, als würde sie die Dinge mit Scheuklappen betrachten. Es fehlt die Abwägung zwischen den geschilderten pädagogischen Problemen und den Problemen der Familien, die für ihr Kind eine Absage erhalten haben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dass sich die Schule in ihrer Stellungnahme zu den abgewiesenen Kindern und der Schulversorgung in Rösrath nicht äußert, lässt darauf schließen, dass sie noch nicht wirklich in der Stadt angekommen ist. Sie kann sich nicht so verhalten wie in einer Stadt mit schulischen Alternativen. Wenn die Schulleitung ein Gespür für die Rösrather Verhältnisse weiter vermissen lässt, könnte die bisherige Unterstützung für die neue Schule in der Stadtgesellschaft schwinden.

Bleibt zu hoffen, dass die Schulleitung die verärgerten bis entgeisterten Reaktionen aus der Kommunalpolitik und von betroffenen Eltern nicht an sich abprallen lässt. Ob eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu erreichen ist, ist nicht absehbar. Die unterschiedlichen Beteiligten sollten aber ins Gespräch kommen. Die von der Stadtverwaltung anvisierte Beratung per Videokonferenz ist daher zu begrüßen.

KStA abonnieren