Die Initiative ist froh, dass der Kultursommer überhaupt wieder stattfinden konnte.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Rösrath – Die Kinder im Schlosshof sind begeistert von den kreativen Arbeiten, die in drei Tagen entstanden sind. Zum Abschluss zeigen sie die Ergebnisse des Kunstsommers für Kinder, zu dem der Kulturverein Schloss Eulenbroich eingeladen hat. In Workshops für Skulpturen, Musik und Malerei konnten 25 Mädchen und Jungen zwischen acht und 13 Jahren ihre Fantasie und Freude am Gestalten ausleben.
„Wir dürfen bauen, was wir wollen, und da kam ich auf diese Idee“, sagt der achtjährige Moritz zu dem Holzobjekt, das er im Workshop mit Holzbildhauer Dirk Müller geschaffen hat. Es ist eine Kombination aus einem Flugzeug und einem Schiff, einem langgestreckten Tanker, das Objekt ist bunt bemalt. Ganz andere Dinge hatte Sophia (9) im Kopf, sie hat eine Installation aus einem kleinen Schneemann auf einem Stein und einem weiteren Stein mit zwei Herzen gestaltet. Und Ella (10) hat einen Flip-Flop auf einen Holzklotz montiert – der Schuh wurde zur Skulptur. „Mir geht es darum, dass die Kinder einfach ausprobieren“, sagt Dirk Müller. „Ich halte mich da raus.“
Musikinstrumente selber bauen
Ein paar Schritte weiter zeigen die Mädchen und Jungen Musikinstrumente, die sie im Musik-Workshop mit Beatrix Becker und Gerti Asbach gebaut haben. Ton-Blumentöpfe sind mit mehreren Schichten aus Butterbrotpapier bedeckt und dienen nun als Trommeln, stabförmige Pappkarton-Behälter sind mit Nägeln und Reis gefüllt – damit geben sie vortreffliche Rasseln ab. Auch kleine Gitarren aus Pappe haben die Kinder gebaut, der zehnjährige Saman hat den Korpus aus einer Schuhschachtel gefertigt und das Schall-Loch hineingeschnitten – wie der Korpus ist es bei ihm eckig. Gummibänder geben die Saiten ab.
Kleine Kunstwerke, geschaffen von den Kindern des Kulturinitiative.
Copyright: Christopher Arlinghaus
„Wir haben festgestellt, dass unterschiedliche Gummibänder unterschiedliche Klänge erzeugen“, erklärt Gerti Asbach. „Es hat mit der Dicke zu tun.“ Schließlich haben die Kinder gemeinsam eine Geschichte entwickelt und sie mit ihren Instrumenten musikalisch begleitet, eine Aufnahme können sie den Eltern vorführen.
Weniger Kinder als in den vergangenen Jahren
„Gestalte deine Welt“ hieß das Thema des Kunstsommers, damit haben sich die Kinder im Mal-Workshop mit Oda Lang intensiv beschäftigt. Besonders die Umwelt liegt ihnen am Herzen, wie die Arbeiten zeigen: Sie führen in den Dschungel, zu Vulkanausbrüchen oder Wellenreitern. Ein Köln-Panorama mit Dom und Rhein hat Timo (11) auf seine ganz eigene Art gestaltet – ein blau gefärbtes Netz überlagert teilweise den blauen Grund auf der Leinwand und die Silhouette der Dom-Türme: Es steht für den Rhein, der sich in den Vordergrund schiebt.
Kleine Kunstwerke, geschaffen von den Kindern des Kulturinitiative.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Froh darüber, dass der Kunstsommer stattfinden konnte, zeigt sich Alwin-Georg Maibach, Vorsitzender des Kulturvereins. Pandemie-bedingt war der zeitliche Vorlauf kürzer, der Kulturverein konnte weniger Werbung machen, daher war die Zahl der teilnehmenden Kinder deutlich niedriger als sonst.
Kreativ beim Kultursommer in Bergisch Gladbach
Endlich durften Kinder und Jugendliche in der Kreativitätsschule Bergisch Gladbach wieder gemeinsam in einem kreativen Kultur-Sommer-Projekt ihre Ideen umsetzen. Das Projekt startete mit freundlicher Unterstützung des Landesjugendamtes LVRheinland in der Krea in Refrath.
Das Programm umfasste Workshops in den Sparten Tanz, Musik, Performance, Kunst und neue Medien. „Die Workshops waren alle komplett ausgebucht“ so André Eigenbrod, stellvertretender Leiter der Krea. Er betont: „Die große Nachfrage zur Teilnahme zeigt auf, dass die Kreativitätsschule und der Krea-Jugendclub mit ihrem Angebot auch für den Kultur-Sommer den Nerv der Zeit getroffen haben.“
Finn und Max präsentieren ihre Kunstobjekte.
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Die spannende Präsentation aller Workshops startete am letzten Freitag. Viel Applaus gab es auch für die Tänzerinnen und Tänzer, die beste Urlaubs-Stimmung verbreiteten. Coach Daniel Richartz erzählt: „Wir haben gemeinsam die Choreographie entwickelt. Die Kids hatten in der Woche unglaublich viel Energie. Das hat sich auf den Tanz und dessen Umsetzung absolut positiv ausgewirkt.“
Der Krea-Jugendclub startete in dieser Woche auch einen Video-Trickfilm-Workshop. Es entstand ein 15 Minuten langer Trickfilm, der auch das zahlreich erschienene Publikum begeisterte. Die Inhalte des Films reichten von der Thematik Corona-Impfung bis Fußball WM, zeigten insgesamt die Ebenen, die Jugendliche wirklich bewegen. Viele Details bot ebenfalls die Atelier-Ausstellung mit ihren beeindruckenden Kunstwerken.
Mit Elan wurde hier mit Recycling-Material gearbeitet. Es entstanden auch Linoldrucke sowie 3-D Bilder, die durch ihre kreative Vielfalt bestechen. Dazu sagt Kunstpädagogin Carolyn Gates: „Die Teilnehmenden hatten eine absolut produktive Woche. Wir waren alle richtig im „Flow“ in dieser Woche. Schön ist auch, dass in diesem Workshops besondere Freundschaften entstanden.“ (mit HN)
