Die Rösrather Filiale der Kreissparkasse Köln wird vier Wochen lang von Auszubildenden geleitet.
In der Rösrather FilialeKreissparkasse lässt die Jugend machen

Malte Schnell (M.), Leiter der „Azubi-Filiale“, und Alexander Görlach (r.) betreuen einen Kunden.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Ein Kicker steht seit Mitte Juni in der Kreissparkassen-Filiale in der Rösrather Stadtmitte: Das aktuelle Team der Filiale hat das Spielgerät mitgebracht – zehn Auszubildende der Kreissparkasse Köln, die dort für vier Wochen den gesamten Betrieb übernehmen.
Mit dem Kicker setzen sie einen eigenen Akzent: Er eigne sich, „um mit Kunden locker ins Gespräch zu kommen“, sagt Azubi Malte Schnell, Leiter der „Azubi-Filiale“. Das Spielgerät sei „mal was Neues“ in einer Bank. „Es kommt sehr gut an“, berichtet er. Die Idee, den Kicker aufzustellen, kam aus dem Azubi-Team.

Ein „Kicker“-Tisch steht jetzt in der Filiale. Die Azubis brachten das Spielgerät mit, „um mit Kunden locker ins Gespräch zu kommen“.
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Es sorgte dafür, dass das Spielgerät aus der Ausbildungsabteilung der Kreissparkasse am Kölner Neumarkt nach Rösrath kam. Seit Januar Vorbereitung Für das Projekt der „Azubi-Filiale“ hat die Kreissparkasse zehn besonders qualifizierte Azubis im dritten Ausbildungsjahr ausgewählt.
Über 100 Azubis pro Jahr
Das Geldinstitut, das in der gesamten Region jährlich rund 100 Auszubildende neu aufnimmt, zeigt damit, dass es seinem Nachwuchs einiges zutraut und ihm Chancen bietet. Die zehn Azubis hätten „Gelegenheit, sich zu beweisen“, sagt Michael Schwarz von der Pressestelle. Doch wurden die Auszubildenden nicht ins kalte Wasser geworfen, sondern konnten sich seit Januar auf ihren Einsatz in Rösrath vorbereiten – bei verschiedenen Treffen und in drei Teams.

Als Finanzberaterin ist Anja Eschbach aktiv. Sie stellte positive Reaktionen von Kundenseite fest.
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„Im Laufe der Vorbereitungen hat jeder von uns zwei bis drei Tage in der Filiale verbracht“, erklärt Azubi-Filialleiter Schnell. Abgesehen von der Leitung, die vorab an ihn vergeben war, einigten sich die Azubis bei den Vorbereitungen auch, wer welche Aufgaben übernehmen sollte. „Bis jetzt läuft es sehr gut“, berichtet Alexander Görlach, der im Vertriebs-Management tätig ist, nach zehn Tagen in der „Azubi-Filiale“.
Auch Anja Eschbach, die als Beraterin im Einsatz ist, stellt positive Kunden-Reaktionen fest: „Es wurde sehr gut angenommen“, sagt sie über das Azubi-Projekt. „Auch wir als Berater wurden gut angenommen.“ So hatte sie „gar nicht“ das Gefühl, von Kundinnen oder Kunden als Beraterin nicht ernst genommen zu werden.
Viele Fragen der Kunden
„Es war noch niemand skeptisch“, berichtet sie. Bei Spezialfragen sei es im Bankalltag üblich, Rücksprache mit Fachleuten zu halten. Gute Erfahrungen machte Görlach auch mit einem Konzept der im Vertrieb aktiven Azubis: Sie wollten Kunden sensibilisieren für mögliche Schritte, die Folgen der Inflation abzumildern. In Frage kommt etwa ein Kunden- anstelle eines teureren Dispokredits. Empfehlenswert sind auch Rücklagen, um künftige Engpässe auszugleichen.
Die Kunden seien „dankbar, dass man sie darauf aufmerksam gemacht hat“, sagt Görlach. Zum Erfolg der „Azubi-Filiale“ trägt sicher bei, dass alle Beteiligten „sehr motiviert“ sind, wie Schnell feststellt. Die Auszubildenden sehen demnach ihre vierwöchige Tätigkeit in Rösrath nicht nur als „willkommene Abwechslung“, sondern stellen auch fest, dass sie mehr lernen als sonst im Ausbildungs-Alltag. „Es entwickelt sich ein sehr starkes Verantwortungsbewusstsein“, berichtet Schnell außerdem.
Für Abwechslung sorgt das Projekt „Azubi-Filiale“, das die Kreissparkasse seit 2014 an unterschiedlichen Standorten umsetzt, auch bei den Beschäftigten, die normalerweise in der jeweiligen Filiale arbeiten: Wenn sie nicht in Urlaub sind, wechseln auch sie für vier Wochen den Arbeitsplatz und gewinnen neue Eindrücke.