Vorher bei evangelischer GemeindeVerein übernimmt die Trägerschaft der Tafel Rösrath

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Essensausgabe an der Tafel (Symbolbild)

Rösrath – Seit dem 15. Dezember, also vorgestern, ist der Verein „Tafel Rösrath“ offizieller Träger der Rösrather Tafel. Zu diesem Termin hat die Evangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath die Trägerschaft übergeben.

Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde und des Tafelvereins haben dazu einen Vertrag unterzeichnet. Die Evangelische Gemeinde teilte dies in einer Erklärung auf ihrer Internetseite mit. Seit 2008 hat die Tafel unter dem Dach der Evangelischen Gemeinde gearbeitet, in den letzten Jahren wurden aber immer wieder Konflikte zwischen dem Presbyterium der Gemeinde und dem Tafel-Team publik.

Ein Streitpunkt war unter anderem der Standort der Lebensmittelausgabe: Das Tafel-Team wollte einen zentralen Standort, möglichst auf dem Grundstück der Versöhnungskirche – als Signal an die Nutzerinnen und Nutzer der Tafel, dass sie nicht am Rand stehen sollen. Das Presbyterium zog aber nicht mit.

Signale der Versöhnung

Mit der nun besiegelten Eigenständigkeit der Tafel hat das Hickhack ein Ende. Ohne Trägerschaft der Evangelischen Gemeinde sei es auch kein so drängendes Anliegen mehr, die Lebensmittelausgabe im Herzen des Gemeindelebens unterzubringen, sagte bereits die Vorsitzende des Tafelvereins, Dorothee Gorn.

Auf der anderen Seite sendete auch die Evangelische Gemeinde Signale des Ausgleichs – zum Beispiel stellte sie der Tafel wieder den Gemeindesaal der Versöhnungskirche für deren Weihnachtskisten-Aktion zur Verfügung, bei der Spenderinnen und Spender heute Lebensmittel-Pakete abgeben. Die Evangelische Gemeinde werde die Tafel „weiter unterstützen“, heißt es auch auf ihrer Internetseite. So seien zugunsten der Tafel für das nächste Jahr „Kollekten in verschiedenen Gottesdiensten“ geplant.

„Die Gemeinde zieht sich nach vielen Jahren aus der Arbeit der Tafel zurück, da diese jetzt auf eigenen Füßen stehen kann“, erklärte Superintendentin Andrea Vogel vom Evangelischen Kirchenverband Köln und Region zu dem Träger-Wechsel. Sie hat den Prozess des Übergangs mit Finanzkirchmeisterin Ursula Hölzer begleitet. „Ich wünsche allen, dass sich die Arbeit der Rösrather Tafel unter dem Dach des Vereins gut gestaltet und so den bedürftigen Menschen weitergeholfen werden kann“, so Vogel.

Idee entstand bei einem Runden Tisch

Die Entscheidung, die Tafel-Arbeit künftig unter dem Dach eines Vereins zu gestalten, geht auf einen Wunsch des Tafel-Teams zurück, der bei einem Runden Tisch am 16. Juli zur Diskussion stand. Danach wurden sich beide Seiten mit Begleitung des Evangelischen Kirchenverbands rasch einig über den Träger-Wechsel und stellten die Weichen dafür.

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Für den Tafelverein ist die Übernahme der Trägerschaft eine Herausforderung, wie die Vorsitzende Dorothee Gorn, die früher als Pfarrerin in der Evangelischen Gemeinde tätig war, sagt. Sie hofft, dass bisherige Spender der Tafel weiter treu bleiben. Sie setze auch auf weitere Unterstützung durch die Rösrather Kirchengemeinden, die katholische wie die evangelische. Zugleich bedankt sie sich, dass die ehrenamtlich Aktiven der Tafel sich weiter engagieren.

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