Höhepunkt zu Pfingsten700 Schützenbrüder und -schwestern marschieren durch Bedburg

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Eine Gruppe von Männern in Schützenuniform und Frauen in Ballkleidern nimmt auf einer Tribüne die Schützenparade ab.

Gut gelaunt begrüßten die Majestäten und Ehrengästen der Bedburger St. Sebastianus-Bruderschaft die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer bei der sonntäglichen Parade. Im Mittelpunkt stand das Königspaar Nino und Michaela Faranda.

Das Pfingstwochenende stand in Bedburg ganz im Zeichen der Schützen. Höhepunkt des Fests war der große Festumzug am Sonntag.

„Wir genießen an diesem langen Pfingstwochenende wirklich jede Sekunde. Denn es ist schon eine besondere Ehre, die traditionsreiche Bedburger Bruderschaft und insbesondere auch unsere Heimatabteilung, den 1. Broicher Sappeurszug, als Königspaar repräsentieren zu dürfen“, erzählt Nino Faranda strahlend, während seine Ehefrau Michaela im rappelvollen Festzelt auf dem Schlossparkplatz gerade Glückwünsche von allen Seiten entgegennimmt.

Es ist Sonntagnachmittag, und das glückliche Königspaar der Bedburger St. Sebastianus-Bruderschaft von 1228 steht noch unter dem Eindruck eines Programmpunktes, der in der Schlossstadt seit je her zu den Glanzlichtern des opulenten Pfingstschützenfestes gehört.

Vier Musikkapellen spielten für die Schützen in Bedburg auf

Soeben ist der große Sonntagsfestzug durchs Herz der Innenstadt zu Ende gegangen. Auch diesmal hatten sich wieder rund 700 Schützenbrüder und Schützenschwestern in ihren aufwendigen Traditionsuniformen eingereiht. Allein die gastgebende Bruderschaft bot mehr als ein Dutzend Abteilungen auf: Rote, blaue, schwarze und weiße Husaren, Grenadiere, Jäger, Sappeure, Garde- und Marineoffiziere marschierten mit. Auch die befreundeten Bruderschaften aus Königshoven und Morken-Harff waren mit großen Delegationen vertreten.

Dazu kamen vier Musikkapellen, allen voran das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Bundestambourcorps aus Königshoven. Sie alle sorgten gemeinsam für ein prächtiges Bild auf den dicht gesäumten Straßen und stellten gemeinsam einmal mehr unter Beweis, weshalb Bedburg kreisweit als Hochburg des historischen Schützenbrauchtums gilt.

Ein langer Zug von Schützen, angeführt von einer Musikkapelle.

Schützenbrüder und -schwestern so weit das Auge reicht: Rund 700 Uniformierte reihten sich beim Bedburger Fest in den großen Pfingstsonntagsumzug ein.

Mittendrin statt nur dabei: die Majestäten der St. Sebastianus-Schützen, an der Spitze das Königspaar Nino und Michaela Faranda mit ihrem Adjutantenpaar Peter und Marion Breuer sowie das Jungschützenprinzenpaar Nils Höfer und Jennifer Winz-Höfer, Schülerprinzessin Pia Lammerz und Kinderprinzessin Mirja Nicoli.

Den Höhepunkt des Festzuges bildete die Parade auf dem Marktplatz, bei der die Abteilungen gleich mehrmals an der Festtribüne vorbeimarschierten, um den Majestäten die Ehre zu erweisen. Doch das pralle Festprogramm hatte noch einiges mehr zu bieten – am Samstag etwa die feierliche Krönungsmesse mit anschließender Auftaktparade und den Bürgerball im Festzelt.

Bedburger Schützen suchen schon ihre kommenden Majestäten

Am verkaufsoffenen Pfingstmontag ging es schon am Vormittag mit einem Platzkonzert weiter. Am Abend bildete der Krönungsball mit großem Zapfenstreich ein weiteres Highlight. Den Ausklang bildet am heutigen Dienstag ab 11 Uhr ein Frühschoppen. Beim Königsvogelschießen werden dann auch schon die Majestäten fürs nächste Schützenjahr ermittelt.

So weit dachte König Nino am Sonntag aber noch nicht voraus. Der RWE-Kraftwerker aus Broich wollte einfach nur den Moment auskosten. „Meine Frau und ich lieben die Geselligkeit, das Gemeinschaftsgefühl in der Bruderschaft und nicht zuletzt das Vereins- und das Dorfleben im schönen Broich“, erklärt der 57-Jährige. „Als das in der Coronazeit plötzlich alles nicht mehr möglich war, ist uns noch einmal so richtig klar geworden, wie wichtig und wertvoll das Gemeinschaftsleben doch ist.“

Als dann bekannt wurde, dass 1. Broicher Sappeurszug im Jahr 2024 das Königspaar stellen darf, gab es bei Nino Faranda kein langes Zaudern: „Ich wollte die Chance beim Königsvogelschießen unbedingt nutzen und bin überglücklich, dass es tatsächlich geklappt hat und dass wir dieses wunderbare Schützenfest nun in der ersten Reihe erleben dürfen.“

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