StädtepartnerschaftBedburg verbindet sich mit ukrainischer Stadt Mykolajiw

Lesezeit 2 Minuten
Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach unterzeichnet die Urkunde zur Solidaritätspartnerschaft mit Mykolajiw. Im Hintergrund ist eine Ukraine-Flagge zu sehen.

Bürgermeister Sascha Solbach unterzeichnet die Urkunde zur Solidaritätspartnerschaft mit Mykolajiw.

Eine „Solidaritätspartnerschaft“ gehen die kleine Stadt Bedburg und die Großstadt Mykolajiw ein, nachdem zahlreiche Geflüchtete ein neues Obdach im Rhein-Erft-Kreis gefunden haben.

Zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine, die ein Obdach in Bedburg gefunden haben, stammen aus der Stadt Mykolajiw. Die Schlossstadt trägt dem nun in besonderer Weise Rechnung: Bedburg ist eine „Solidaritätspartnerschaft“ mit der ukrainischen Großstadt eingegangen.

Mit ihrer Unterschrift auf der Urkunde haben die Bürgermeister Oleksandr Syenkevich und Sascha Solbach, per Video zusammengeschaltet, die Partnerschaft geschlossen. „Unser neuer Partner Mykolajiw durchlebt eine schwierige Zeit, die uns alle nachdenklich macht“, sagt Solbach.

„Wir wollen mit dieser Solidaritätspartnerschaft zeigen, dass die Menschen aus der Ukraine hier in Bedburg Freunde und Helfer finden.“ Zugleich solle ein Zeichen gesetzt werden, dass Bedburg Mykolajiw nach dem Krieg mit vielen Projekten unterstützen wolle.

Ein Viertel der Bevölkerung aus Mykolajiw geflohen

Nach Mitteilung der Stadt Bedburg hatte das in der Südukraine gelegene Mykolajiw vor Kriegsbeginn rund 480.000 Einwohner, rund ein Viertel der Bevölkerung sei inzwischen geflohen.  „Einige von ihnen leben bereits seit längerer Zeit in Bedburg und prägen das Stadtbild der Schlossstadt“, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. Deren Heimatstadt hingegen sei seit Monaten ohne Trinkwasser, große Teile der Stadt seien zerstört.

„Straßen und Häuser können neu gebaut werden, aber die getöteten Menschen bekommen wir leider nie zurück“, sagt Oleksandr Syenkevich. Deshalb habe er die Bürgerinnen und Bürger seiner Stadt gebeten, Mykolajiw nach Möglichkeit zu verlassen. „Ich bedanke mich bei allen Bedburgerinnen und Bedburgern, dass sie unsere Leute so herzlich aufgenommen haben und freue mich sehr, dass wir diese Solidaritätspartnerschaft nun auch offiziell eingehen.“

Bebdurg hat seit 2020 Städtepartnerschaft mit Pardes Hanna-Karkur

Für die Stadt Bedburg ist die Solidaritätspartnerschaft mit Mykolajiw bereits die zweite internationale Partnerschaft. Seit Dezember 2020 besteht eine Verbindung mit der israelischen Stadt Pardes Hanna-Karkur. Mit der deutschen Stadt Vetschau aus der ehemaligen DDR verbindet die Bedburger bereits seit 2002 eine offizielle Städtepartnerschaft.

Kurzfristig will Bedburg Mykolajiw mit Lebensmitteln und Wasseraufbereitungsanlagen unterstützen, langfristig sollen kultureller Austausch, Freundschaften zwischen den Schulen, touristische Aktivitäten, sportliche Veranstaltungen, gegenseitige Besuche, Zusammenarbeit bei der Wirtschaftsentwicklung und beim Stadtmanagement sowie Aktionen und Projekte in den Bereichen Umwelt, Nachhaltigkeit und Strukturwandel im Mittelpunkt der Verbindung stehen.

Wer sich in der Partnerschaft zu Mykolajiw engagieren will, kann sich bei der Stadtverwaltung bei Anna Noddeland melden.

KStA abonnieren