„Umweltfrevel“Bergheimer Grüne kritisieren Fällungen im Stadtgebiet

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Bäume oder dicke Sträucher? Die Meinungen von Stadtverwaltung und Grünen-Fraktionschef gehen auseinander.

Bäume oder dicke Sträucher? Die Meinungen von Stadtverwaltung und Grünen-Fraktionschef gehen auseinander.

Bergheim – Die Grünen wollen, dass der bereits beschlossene Arbeitskreis Baumentwicklung auch eingerichtet wird. Im März vergangenen Jahres ist ein entsprechender Antrag der Grünen im Ausschuss für Planung und Umwelt einstimmig beschlossen worden. Die Fraktion will das auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Klimaausschusses bringen, „sonst jährt sich die Sache bald, ohne dass der AK tätig werden konnte“, sagt Fraktionschef Peter Hirseler.

Teil des Beschlusses war auch, dass die Verwaltung darstellen solle, welche Bäume an Straßen bis 2014 gefällt wurden, ohne dass neue dafür gepflanzt wurden. Diese Auskunft liege bis heute nicht vor, bemängelt Hirseler.

Straßen NRW argumentierte mit der Verkehrssicherheit

Der Fraktionschef kritisiert immer wieder Baumfällungen im Stadtgebiet. Vor einigen Monaten waren am Kölner Hohlweg 131 Bäume gefällt worden. Hirseler sprach damals von einem „Umweltfrevel“ seitens des Landesbetriebs Straßen NRW, der die Fällungen veranlasst hatte. Er zeigte den Landesbetrieb sogar an. Straßen NRW argumentierte damals mit der Verkehrssicherheit, Hirseler meinte, man habe den gefällten Bäumen angesehen, dass sie gesund gewesen seien. Derselben Ansicht wie Straßen NRW war aber auch die Kreispolizeibehörde, deshalb hat die Kölner Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren eingestellt.

Jetzt hat Straßen NRW am Kölner Hohlweg erneut Bäume gefällt, obwohl die Verwaltung zugesichert habe, dass von den „Gehölzpflegearbeiten“ dort Bäume nicht betroffen seien, sondern dass es sich „um einen reinen Strauchschnitt“ handele, sagt Hirseler. Dennoch seien Stämme von 20 bis 25 Zentimetern Durchmesser gefällt worden. Auch die gefällten Bäume am Kindergarten an der Paulusstraße beklagt Hirseler.

Eine Definitionsfrage

„Wir hoffen, dass der neue Ausschuss mit dem Namen »Klima« seinen Job ernstnehmen und dafür Sorge tragen wird, dass wirklich alle gefällten Bäume nachgepflanzt werden. Ob die Verwaltung dem Beschluss nachkommt, werden wir an den im neuen Haushalt eingestellten Mittel erkennen“, kommentiert der Grünen-Fraktionschef.

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Die Stadtverwaltung weist die Vorwürfe zurück: „Die Situation vor Ort stellt sich aus Sicht der Kreisstadt so dar, dass keine Bäume entnommen wurden. Es handelte sich um sehr große und breit gewachsene Sträucher, die zurückgeschnitten werden mussten“, heißt es zu den jüngsten Arbeiten am Kölner Hohlweg. Zudem bewirtschafte die Stadt Bergheim das Grundstück gar nicht, denn es gehöre Straßen NRW.

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