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„Immer in Bewegung bleiben“Bergheimerin Gerda Klimenko feiert ihren 102. Geburtstag

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Gerda Klimeno feiert ihren 102. Geburtstag

Gerda Klimenko kann auf ein langes Leben zurückblicken.

Die Seniorin setzt auf viel Sport und schwingt auch heute noch das Tanzbein.

Sie ist Bergheims drittälteste Einwohnerin nach einem bereits 102- und einem 103-Jährigen. Gestern feierte Gerda Klimenko ihren102. Geburtstag. „Man muss immer in Bewegung bleiben“, ist ihr Credo. Dafür nimmt sie an vielen Aktionen teil, die ihr im Seniorenhaus der Awo geboten werden. Darunter auch das wöchentliche Sport- und Physio-Angebot. Geboren wurde Gerda Klimenko 1921 in Kuhna im Kreis Görlitz in einem Tischlerhaushalt als jüngste von drei Schwestern.

Für fünf Mark im Monat arbeitete sie nach dem Schulabschluss als Stubenmädchen in Haushalten und machte dann in Dresden eine Lehre als Lebensmittelverkäuferin. Weil das Haus an der Chemnitzer Straße ausgebombt wurde, ging sie zurück nach Kuhna. Dort lernte sie ihren späteren Mann, den Ukrainer Wassili, kennen. „Mein Schwager hat ihn mit nach Hause gebracht. Ich hatte genug gekocht und ihn gebeten, sich mit an den Tisch zu setzen“, erzählt die Jubilarin.

Klimenko schwingt heute noch das Tanzbein

Sie brachte ihm Deutsch bei „und Tanzen, obwohl er das anfangs gar nicht wollte“, sagt sie amüsiert. Das Paar heiratete 1945, und einige Jahre später zog es nach Quadrath-Ichendorf. Wassili Klimenko arbeitete bei Rheinbraun, seine Frau 18 Jahre lang beim Lebensmittelgeschäft Esser in Ichendorf gegenüber der Kreuzkirche. Gerda Klimenko hat zwei Kinder, ein Enkelkind und zwei Urenkel. 2002 starb ihr Mann, und Gerda Klimenko verliebte sie sich in einen Frechener, zog auch in dessen Wohnung.

Ihr zweiter Mann starb 2013 „nach neun Jahren wilder Ehe“. Danach lebte sie in Kerpen-Mödrath, bis sie vor drei Jahren im Awo-Heim einzog. Erst in der vergangenen Woche hat sie dort mit einer Pflegerin das Tanzbein beim Tanztee geschwungen. „Das klappt noch wie früher“, sagt sie begeistert. „Nie gedacht“ hätte sie, dass sie so alt werden würde. „Ich habe ganz normal gelebt, mit Arbeit, Arbeit, Arbeit“.

Sie sei „kein Kind von Traurigkeit, auch wenn besonders in den Kriegsjahren längst nicht immer alles Lachen war“. Gern trinkt sie mal ein Kölsch oder ein Glas Wein. „Das habe ich immer im Kühlschrank vorrätig“, sagt die Jubilarin vergnügt. Geplant ist eine Feier beim Sohn in Bedburg. „Besonders freue ich mich, dass meine ehemalige Chefin Hildegard Esser dabei sein wird.“ Auch eine Reise mit ihrem Sohn nach Dresden zu den verbliebenen Verwandten ist für dieses Jahr geplant.