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KastanieHilfe für alte Kastanie

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Der Boxer Max Schmeling und Günther Grass sollen hier schon gesessen haben.

Der Boxer Max Schmeling und Günther Grass sollen hier schon gesessen haben.

Bergheim-Oberaußem – Rund 300 Jahre soll sie alt sein. Der Boxer Max Schmeling soll in ihrem Schatten gesessen haben, und Günter Grass soll unter ihr zu einigen Zeilen in seinem Buch „Die Blechtrommel“ inspiriert worden sein: Die mächtige Kastanie am alten Friedhof in Oberaußem blickt auf eine lange Geschichte zurück. Doch seit einigen Monaten rücken ihr immer wieder Arbeiter zuleibe – der Baum ist krank. Die Rosskastanienminiermotte und das Bakterium „Pseudomonas syringae“ machen ihm zu schaffen.

Nachdem Mitarbeiter der Stadtwerke die Kastanie vor einigen Wochen zurückgeschnitten haben, war es nun an den Oberaußemer Bürgern, ihrem Baum unter die Äste zu greifen. Unter der Anleitung von Carsten Hütten, dem Projektleiter „Alte Grass-Kastanie“ des Stadtteilforums, machten sich 15 ehrenamtliche Helfer am Wochenende daran, gegen Bakterium und Motte zu kämpfen.

„Der Hang unterhalb der alten Kastanie ist gerodet und der illegal entsorgte Müll beseitigt worden“, berichtet Hütten von der Aktion, die am Samstag von morgens 9.30 Uhr bis nachmittags um 17 Uhr gedauert hat. Die Lindenbäume an der Treppe hoch zur Kastanie seien beschnitten und der Aufgang selbst gereinigt worden. „Der von der Stadt Bergheim zur Verfügung gestellte Container zeigte sich bereits in der ersten Stunde als zu klein. Es fiel eine große Menge an Grünschnitt an, der in den kommenden Tagen von der Stadt abgeholt werden muss.“

In den kommenden Tagen soll es schon weitergehen. So würden etwa die Blätter der Kastanie eingesammelt, die sich im Unterholz des Hanges angesammelt hätten. „In diesen Blättern ruht die Brut der Kastanienminiermotte, welche nach dem Schlüpfen im Frühjahr den Baum erneut befallen würde.“ Die Blätter werden verbrannt.

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