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BraunkohleAktion „Schnauze voll“ - Gewerkschaft IGBCE hält Mahnwache

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Gewerkschafter und RWE-Mitarbeiter veranstalten unter dem Motto „Schnauze voll“ ihre Mahnwache.

Erkelenz-Holzweiler – „Eine tolle Aktion“, lobt Hermann-Josef Münchrath, Techniker bei RWE, die Mahnwache, die die Gewerkschaft IGBCE seit Donnerstagnachmittag an der Ecke L 19/Titzer Straße in Holzweiler bei Erkelenz durchführt. Rund 100 RWE-Mitarbeiter, Vertrauensleute und Betriebsräte aus allen Tagebauen, Fabriken und Kraftwerken des Energiekonzerns waren beim Auftakt der Mahnwache dabei. Sie wollen abwechselnd bis einschließlich Samstag an der Straßenkreuzung stehen und so auf ihre Anliegen aufmerksam machen.

Anlass ist das Klimacamp von Braunkohlegegnern, das nur drei Kilometer entfernt am heutigen Freitag beginnt. „Alle reden nur über das Klimacamp und über das Weltklima, aber keinen interessiert es, wie es den Kolleginnen und Kollegen in unseren Betrieben geht“, erläuterte IGBCE-Sekretär Manfred Maresch die Aktion. Man wolle ein Zeichen setzen, dass man Gewalt in der Auseinandersetzung um die richtige Energiepolitik genauso ablehne wie Jobabbau und Einkommensverluste. Direkt gegen das Klimacamp richte sich die Aktion nicht, betont Maresch.

Klimacamper zum Gespräch eingeladen

„Wir haben sogar schon Klimacampern, die hier vorbeikamen, den Weg zu ihrem Camp gezeigt.“ Auch habe man die Klimacamper zum Gespräch eingeladen. „Wir wissen aber nicht, ob sie kommen werden.“ Der Gewerkschafter will sich im Klimacamp nicht blicken lassen. „Das könnte von denen als Provokation verstanden werden.“ Ihm gehe es aber um eine friedliche Auseinandersetzung.

Christoph Zohner, Schichtleiter im Tagebau Hambach, berichtete, wie sich die Mitarbeiter dort von radikalen Umweltaktivisten bedroht fühlten. „Gestern ist wieder ein Trafo in Brand gesetzt worden.“ Markus Küsters, der im Technikzentrum Habbelrath arbeitet, erzählt von häufigen nächtlichen Angriffen auf die Hambachbahn. „Die Kollegen dort haben Angst, wenn sie unterwegs sind.“