Entführung beendetBrühler Student in Peru freigelassen

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Touristen warten im Boot, das von Indigenen im peruanischen Amazonasgebiet gestoppt worden sein soll. 

Brühl/Peru – Ein 24-jähriger Brühler war am Donnerstag im peruanischen Amazonasgebiet mit etwa 70 weiteren Touristen entführt worden. Die Familie des Jungen machte sich große Sorgen. Am Freitagabend kam die erfreuliche Nachricht. Der Student und die anderen Gefangenen sollen frei sein.

Wie mehrere Agenturen berichteten, hatten Indigene im peruanischen Amazonasgebiet ein Boot gestoppt und die Menschen dort als Geiseln genommen. Die Völkergruppe wollte mit der Aktion auf die Untätigkeit der Regierung nach einer Ölverschmutzung aufmerksam machen.

Mitte September war es zu einem Leck in der dortigen Ölpipeline gekommen. 2500 Tonnen Rohöl sollen in den Fluss Cuninico geflossen sein. Indigenen-Vertreter Trujillo fordert die Entsendung einer Regierungs-Abordnung in die Region, damit die Umweltschäden untersucht werden.

Schiffe auf dem Fluss blockiert

Wie der Vater des Jungen in einem Gespräch mit dieser Zeitung am Freitagnachmittag erklärte, hatten die indigenen Einwohner bereits die Durchfahrt für alle Schiffe auf dem Fluss blockiert, um auf die Umweltverschmutzung durch den Ölteppich aufmerksam zu machen.

Ende September verhängte die Regierung einen 90-tägigen Ausnahmezustand in der Region, in der etwa 2500 Indigene leben. 

Seit Donnerstag in der Gewalt der Entführer

Der Vater des Jungen erklärte, dass sein Sohn seit Donnerstag in der Gewalt der Entführer sei. Auf dem Boot seien auch mehrere Frauen und Kinder. Nachdem zwischenzeitlich kein Trinkwasser mehr auf dem Boot gewesen sei, hätten die Entführer inzwischen neue Kanister gebracht. Der 24-Jährige hatte seine Familie über Handy erreicht.

Deutsche Botschaft informiert

Auch die deutsche Botschaft war frühzeitig informiert. Vertreter der Botschaft hatten umgehend Kontakt nach Peru aufgenommen. Die Entführer würden die Menschen auf dem Boot festhalten, ihnen aber nichts antun. Mit der Aktion wollten sie Aufmerksamkeit erwecken. Das, so der Brühler, hätten die Entführer den Gefangenen auf dem Boot gesagt. Am Freitagabend (MEZ) gab es dann erste Meldungen darüber, dass die festgesetzten Touristen freigelassen werden sollen.  Die Familie reagiert am Abend erleichtert auf die Nachricht. 

Der 24-Jährige, der in Leipzig studiert, ist seit März im Rahmen eines Auslandssemesters in Peru. Seit ein paar Wochen reist er durch Südamerika. Sein Ziel ist Kolumbien.  

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