CDU im Rhein-Erft-KreisChristdemokraten wählen Landtagskandidaten

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Freuen sich auf die Landtagswahl 2022: Frank Rock (v.l.), Thomas Okos, Romina Plonsker und Gregor Golland.

Rhein-Erft-Kreis/Kerpen – Die CDU-Rhein-Erft hat ihre drei Kandidaten für die Landtagswahl am 15. Mai 2022 gewählt. 447 stimmberechtigte Christdemokraten waren in die REVG-Halle nach Kerpen-Türnich gekomme, um unter der Versammlungsleitung von Landrat Frank Rock darüber abzustimmen, wen sie für die Wahlkreise 5/Rhein-Erft-Kreis I (Bedburg, Bergheim, Elsdorf und Pulheim, 6/Rhein-Erft-Kreis II (Frechen, Hürth, Kerpen ohne Türnich, Balkhausen, Brüggen) und 7/Rhein-Erft-Kreis III (Brühl, Erftstadt, Wesseling, Kerpen-Türnich, -Balkhausen, -Brüggen) in Rennen schicken.

Landrat Frank Rock: Heraufordernde Zeiten

„Wann hat es je eine Zeit wie diese gegeben“, fragte Frank Rock rhetorisch in die Runde, als er seine Parteikolleginnen und -kollegen begrüßte. Corona, Strukturwandel, die Flutkatastrophe und der Klimawandel matchen die derzeitige Situation zu einer Herausforderung. Der Landrat spürt zudem eine gesellschaftliche Unruhe und appellierte an seine Partei, Geschlossenheit zu zeigen. Die hohe Anwesenheit sah er als „kraftvolles Signal“ dafür.

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 447 CDU-Mitglieder waren in die REVG-Halle nach Türnich gekommen.

Für Spannung sorgte  die Abstimmung um die Kandidatur für den Wahlkreis 6. Bis zu seinem Antritt als Landrat des Rhein-Erft-Kreises hatte Frank Rock den Wahlkreis im Landtag vertreten. Jetzt bewarben sich drei Kandidaten und Kandidatinnen. Im ersten Wahlgang konnte keiner der drei  die absolute Stimmenmehrheit hinter sich vereinen.

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Rhein-Erft: Kandidaten müssen in die Stichwahl

Gudrun Baer, 44, Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Hürth, Kreistagsabgeordnete und Tochter des CDU-Kreisfraktionschefs Willy Zylajew, setzte in ihrer Rede auf die Schlagworte Ehrgeiz, Energie und Einsatz. Den Wiederaufbau nach der Flut müsse man seriös und im Vertrauen aufeinander angehen. Sie forderte für die Betroffenen Empathie und Tatkraft, auch wenn die Kameras nicht mehr da sind.  Baer warb damit, sich für eine geriatrische Rehaklink im Rhein-Erft-Kreis einzusetzen.

Hans-Peter Haupt, 54, ehemaliger Bürgermeister von Wesseling, wollte das Ehrenamt und Brauchtum schützen und setzte für Nachhaltigkeit auf eine gute Bildung, Infrastruktur, Wirtschaft, solide Finanzen und ein funktionierendes Gemeinwesen. Außerdem forderte er nachdrücklich, die Digitalisierung voranzutreiben, denn da hänge Deutschland drei Jahrzehnte zurück.#

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Thomas Okos gewann die Stichwahl.

Okos war Favorit der Jungen Union

Thomas Okos, 33, Parteivorsitzender CDU-Frechen, stellvertretender Bürgermeister und stellvertretender Kreistagsfraktionschef, war der erklärte Favorit der Jungen Union. Er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und „hungrig, politisch zu gestalten“. Das Hauptthema im Wahlkampf werde der Strukturwandel sein. Er wolle den wegfallenden Arbeitsplätzen mit „Innovation statt Ideologie“ begegnen. Er sprach  sich für einen Verkehrsmix aus und forderte: „Die RB 38 darf nicht mehr wie ein Stiefkind behandelt werden.“  Er erteilte jeglicher Zusammenarbeit mit Links und Rechts eine Absage und wolle vor Ort sein, denn „nur so bleiben wir eine Volkspartei“.

Okos fehlten im ersten Durchgang lediglich drei Stimmen. Die Stichwahl gewann der Frechener mit 56,4 Prozent, Gudrun Baer kam auf 41,7.

CDU: Plonsker kommt auf 93 Prozent

Im Wahlkreis 5 warben zwei Kandidatinnen um die Gunst der Christdemokraten. Inge Geller, 65, aus Bergheim-Paffendorf ist ein recht neues politisches Gesicht und noch nicht allzu lange Parteimitglied. Sie habe vier Jahre in den USA gelebt und nach ihrer Rückkehr 2013 das Land nicht mehr wiedererkannt, erzählte sie. Nichts gehe voran, alles werde totgeredet. Sie gab als Ziel aus, in der Schule den Religions- durch Ethikunterricht ersetzen zu lassen und beklagte die Zustände der Bahnhöfe. Sie wolle die Gesellschaft zuerst fordern und dann fördern. Am Ende kam sie auf 6,6 Prozent der Stimmen.

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Romina Plonsker erreichte 93,2 Prozent der abgegebenen Stimmen. 

Die Pulheimerin Romina Plonsker holte die Kandidatur für den Wahlkreis mit 93,2 Prozent der Stimmen. Seit 2017 sitzt die 33-Jährige schon im Landtag. „Der Klimawandel macht auch vor dem Rhein-Erft-Kreis nicht Halt“, mahnte sie die Versammlung. Sie wolle die Beschlüsse der Kohlekommission eins zu eins umsetzen. Plonsker warb für mehr Vertrauen in die Unternehmen und weniger Regeln. Bund und Land müssten die Bürokratie entschlacken. Sie befürwortet einen Verkehrsmix mit ausgebauten Bahnverbindungen, bekräftige aber auch: „Mit mir wird es keine Verbote für Autos geben.“

Kein Gegenkandidat für Gregor Golland

Keinen Gegenkandidaten hatte der Brühler Gregor Golland. Der 46-Jährige sitzt seit 2010 im Landtag. „Wir müssen zusammenstehen und für Deutschland Verantwortung tragen“, sagte er. Golland legte einen Schwerpunkt seiner Rede auf das Thema Innere Sicherheit und hob die personelle Stärkung von Polizei und Justiz in Nordrhein-Westfalen hervor.

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Gregor Golland sitzt seit 2010 im Landtag.

Er sei ein Mann mit Ecken und Kanten, der auch Fehler mache. Aber er habe ein klares Profil und eine klare Meinung. Er will die Fachhochschule in Brühl halten und verhindern, dass die Rheinquerung nach Urfeld gelegt wird. Er wurde mit 91,4 Prozent der Stimmen gewählt.

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