Anwohner teilen sich in zwei LagerElsdorfer Einbahnstraßen machen Ärger

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Die erst ein Jahr alte Einbahnregelung an Friedhofs- und Grünem Weg soll wieder zurückgenommen werden.

Die erst ein Jahr alte Einbahnregelung an Friedhofs- und Grünem Weg soll wieder zurückgenommen werden.

Elsdorf-Berrendorf – „Es ist jetzt viel ruhiger hier“, sagte eine Anwohnerin des Wohnquartiers am Friedhof. Das gilt jedoch keineswegs für die Gemüter der Anwohner, die in der Frage der Verkehrsregelung in zwei Lager gespalten sind. Manche wollen die Einbahnstraßen an Friedhofs-, Grüner und Michaelisweg belassen, wie sie zurzeit sind. Andere fordern die Rückführung auf den Zustand vor der etwa ein Jahr zurückliegenden Änderung.

Die Verwaltung hatte vor eineinhalb Jahren die unübersichtliche Einmündung des Friedhofs- in den Schulweg mit acht Halteverbotsschildern, die für Sichtachsen sorgen sollten, entschärft. Politiker und einige Anwohner befremdete der „Schilderwald“ wie es damals hieß. Im Februar 2020 beschloss der Verkehrsausschuss daraufhin einstimmig, den Friedhofsweg und die dahinter liegenden Anwohnerstraßen zu Einbahnstraßen zu machen, damit die Halteverbotsschilder wieder abgebaut werden konnten und die Einmündung dennoch nicht wieder ein Gefahrenpunkt wurde. Eine Bürgereingabe zur Rücknahme wiederum dieser Neuerung wurde im Mai vom Hauptausschuss zurückgewiesen. „Zwischenzeitlich gab es erneuten Unmut“, teilte die Verwaltung mit und setzte das Streitthema wieder auf die Tagesordnung des Verkehrsausschusses. Man müsse rund ums Karree fahren, das beeinträchtige die dortigen Anwohner; Friedhofsbesucher könnten anschließend nicht ihr Auto wenden und zurück auf den Schulweg fahren – so lauteten einige vorgebrachte Klagen. Man kann ohnehin in der engen Straße nicht drehen; für Kinder sei das Spielen ungefährlicher; an der Einmündung seien anders als zuvor seit der Änderung keine Gefahrensituationen mehr entstanden – so argumentierte die Gegenseite vom gut besetzten Zuschauerbereich aus.

Die Regelung sorg für viel Ärger.

Die Regelung sorg für viel Ärger.

„Das entwickelt sich hier zum Panoptikum“, befand ein anderer Anwohner angesichts des Hin und Her. Kritisiert wurde auch fehlende oder selektive Bürgerbeteiligung. Dennoch soll erneut die Politik entscheiden – später. Erst sollen sich die Mitglieder des Verkehrsausschusses mit der Verwaltung die Lage noch einmal anschauen. „Die Situation ist stark verfahren“, sagte SPD-Sprecher Harald Könen. Dennoch habe man alle Meinungen der Anwohner gehört. „Jetzt müssen wir entscheiden, dafür sind wir gewählt worden“, betonte er.

Dass eines der beiden Lager am Ende unzufrieden sein werde, „damit muss man dann leben“, sagte Ausschussvorsitzender Gerhard Jakoby, der betonte, dass es bislang keinen offiziellen Ortstermin gegeben habe. CDU-Sprecher Michael Gülden forderte, weiter nach einer „vernünftigen Lösung zu suchen, mit der alle leben können“. Dabei soll eine von Fachbereichsleiter Hubert Portz vorgeschlagene schriftliche Anwohnerbefragung helfen. Damit gab sich auch der Vorsitzende der Stimme für Elsdorf, Jürgen Schiffer, zufrieden, der zunächst auf einer Bürgerversammlung beharrt hatte: „Man darf das nicht über die Köpfe der Menschen hinweg entscheiden.“

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Im Sommer soll nach Befragung und Ortsterminen in einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses über die Beibehaltung oder Rücknahme der Änderung der Verkehrsführung entschieden werden.

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