Eine-Welt-Schule in ElsdorfRektorin Christa Sommer geht in den Ruhestand

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Nach 18 Jahren als Rektorin der Eine-Welt-Schule wurde Christa Sommer jetzt in den Ruhestand verabschiedet.

Elsdorf – Durch ein Spalier der 310 Grundschulkinder, die mit bunten Bändern winkten und Blumen überreichten, bahnte sich Christa Sommer den Weg vom Schulhof zur Turnhalle. Dort wurde sie in einer morgendlichen Feierstunde von der Schulgemeinde in den Ruhestand verabschiedet.

Christa Sommer (63) ist in Bergheim aufgewachsen, besuchte die Remigius-Schule und das Gutenberg-Gymnasium, an dem sie 1978 im ersten Jahrgang ihr Abitur ablegte. Nach Studium in Köln und Referendariat in Aachen ging sie an den Main, wo sie nach ein paar Jahren als Musikschullehrerin 1991 in Wiesbaden eine Lehrerstelle bekam.

Kinder aus vielen Nationen besuchen die Schule

2004 kam sie zurück ins Rheinland, wurde erst Konrektorin und 2005 Rektorin der Katholischen Grundschule in den Räumen von Arnoldus- und Elisabethschule. Seit dem vergangenen Jahr heißt die Schule auf Initiative Sommers, die pädagogische Konzepte zur Beschulung von Kindern aus vielen Nationen, die ihre Schule besuchen, entwickelt hat, Eine-Welt-Schule.

„Eine Schulwelt zum spielen, lernen, leben und lachen, das war ihre Herzensangelegenheit“, würdigte Lehrerin Claudia Mathar das Berufsleben ihrer Chefin.

Ein Sketch erheiterte die Schüler

In einem Sketch machte das Kollegium zur Erheiterung der Schülerinnen und Schüler deutlich, wo die Qualitäten der scheidenden Rektorin liegen. In einer simulierten Schulstunde versuchte Konrektorin Claudia Mathar vergeblich, Ordnung und Ruhe in die vom Kollegium gespielte ungezogene Klasse zu bekommen. Endlich wurde Sommer vor die Klasse gestellt – und es herrschte umgehend Ruhe, ohne das auch nur ein lautes Wort gefallen wäre.

Die Kinder machten ihr Vorschläge, wie sie die künftige freie Zeit als Rentnerin nutzen könne. Unter anderem bei Reisen, beim Treffen mit Freunden und bei Handyspielen ging Sommers Daumen nach oben. Daneben will sie ein Fernstudium für Unterricht zu Dyskalkulie und Legasthenie (Rechen- und Leseschwierigkeit) belegen, um als Honorarkraft an Lerninstituten zu arbeiten. In Elternabenden will sie zum Übergang von Kita in Grundschule beraten und natürlich ihrem großen Hobby, der Musik, mehr Raum geben, dazu viel lesen und Sport treiben.

Nachbesetzung nicht in Sicht

„Danke für die tolle Zeit. Du warst immer bereit uns zuzuhören und zu verstehen“, sangen die Kinder, als Sommer unter großem Applaus der Kinder und des Lehrerkollegiums zum Abschied winkte.

„Die Schule war mein Leben, jetzt muss ich was anderes machen“, sagte Sommer „mit einer lachenden Gesichtshälfte, weil ich jetzt länger schlafen kann, und einer weinenden, weil traurig bin, euch nicht mehr täglich zu sehen. “Am Nachmittag fand ein zwangloses Treffen mit dem Kollegium und Vertretern von Nachbarschulen, Kitas und Schulbehörden statt.

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Eine Nachbesetzung der Schulleiterstelle ist zurzeit nicht in Sicht. „Das kann ein Jahr und länger dauern“, sagte Claudia Mathar. Die Konrektorin wird die Eine-Welt-Schule kommissarisch leiten, will aber auch Klassenlehrerin bleiben. Zwei Stellen sind zurzeit ausgeschrieben, unter anderem um die Lücke, die Sommer hinterlässt, zu schließen.

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