„Der längste Tisch Friesheims“Fluthelfer kamen an einer langen Tafel zusammen

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Erftstadt Friesheim Dankesfest Fluthelfer

In Friesheim nahmen die Menschen an einer Tafel Platz, die sich beim Dankesfest durch die ganze Graf-Emundus-Straße zog.

Erftstadt-Friesheim  – Am Samstag gab es in Erftstadt gleich mehrere Gedenkaktionen und Dankesfeste, die an die Flut vor einem Jahr und die Leistung der zahlreichen Helferinnen und Helfer erinnern sollten.

In Friesheim startete ein Fest für Fluthelfer unter dem Motto „Der längste Tisch Friesheims“. Organisiert und aufgestellt vom örtlichen Junggesellenverein ganz bewusst auf der Graf-Emundus-Straße, weil dieses Areal am schlimmsten von der Katastrophe betroffen war.

64 Meter lange Tischtafel spiegelt die Gemeinschaft wider

„Hier waren die Menschen vor einem Jahr sehr niedergeschlagen, nun sollten sie hier wieder freudig zusammen kommen “, sagte der JGV-Vorsitzende Andreas Pätz. „Die Tafel ist 64 Meter lang geworden“, berichtete er erfreut. „Hier an den Tischen spiegelt sich die starke Gemeinschaft wider, die in der Flut zusammengefunden hat“, fand Erika Simons.

„Und den Helfern, die hier sofort die Ärmel hochgekrempelt haben, gebührt wirklich großer Dank“, ergänzte Margret Metternich. Die Solidarität sei riesig gewesen, bestätigte Ortsbürgermeister Stephan Bremer. „Auch die Spendenbereitschaft war groß. 90 000 Euro konnten im Ort verteilt werden.“

Im Erftmuseum wurde die Ausstellung „Stille nach der Flut“ eröffnet

Für Musik sorgten der Musikverein Friesheim und die Schwadorfer Band Bömmelöms. Kuchen gab es aus dem städtischen Familienzentrum. Die Feuerwehr hatte ein Löschfahrzeug ausgestellt.

Ebenfalls am Samstag wurde im Erftmuseum im Naturparkzentrum Gymnicher Mühle die Ausstellung „Stille nach der Flut“ mit Druckgrafiken von Wilhelm Goertz eröffnet. Nach der Flut hatte der Künstler nach exemplarischen Bildern von dem Ereignis gesucht.

Erftstadt Gymnicher Mühle Erftmuseum Flut

Franz Kippenberger kaufte im Erftmuseum eine kunstvolle Druckgrafik von Wilhelm Goertz, die ihn an die Flut erinnert.

„Ich bin auf eine Stille gestoßen, die sich am Rande der zahlreichen Nachrichtenbilder abspielte", sagte er. „Eine Stille, in der sich das Verletzliche neben dem Standhaften, das Zurückhaltende neben dem Zupackenden, das Zweifelnde neben dem Zuversichtlichen zeigte.“

Von seinen Werken war der Liblarer Franz Kippenberger berührt. Er kaufte die Grafik „Menschen an der Abbruchkante“. Sie helfe ihm, das Geschehene zu verarbeiten.

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