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BohrungGrundwasser wird untersucht

Lesezeit 2 Minuten

Nur wenige Meter neben der Autobahn 1 in Fahrtrichtung Hürth befindet sich die Bohrstelle, wo Grundwasser untersucht wird.

Erfstadt-Blessem – In Gymnich wurde nach Trinkwasser gebohrt, und das kostbare Nass soll künftig auch kommerziell geschöpft werden. Nun findet sich zudem eine Bohranlage im Bereich zwischen Lechenich und Blessem. Doch hier geht es nicht um Trinkwasser, sondern um den Bau einer Messtelle, um die Qualität des Grundwassers in großer Tiefe dauerhaft zu überwachen.

Nahe der Autobahn

Die Bohrstelle befindet sich in nur wenigen Metern Entfernung zur Autobahn 1, Fahrtrichtung Hürth. „Der Standort wurde so gewählt, weil die Bohrstelle zugleich Standort für eine Wasserprüfstelle wird und später nicht einer möglichen Erweiterung der Kiesgrube Nowotnik im Wege stehen soll“, erläutert Reinhard Schmidt von der Firma Terra Consulting. Sie war von der Firma Jakob Nowotnik als Planungsbüro für die Bohrung beauftragt worden. Die neue Wasserprüfstelle sei vorgeschrieben als Teil einer Sonderregelung des Hauptbetriebsplans der Kiesgrube. Wie berichtet, gibt es Pläne, den Kiesabbau in Richtung Autobahn und Köttingen zu erweitern. Dabei muss nach den gesetzlichen Vorschriften auch geprüft werden, ob ein vergrößerter Kiesgrubenbetrieb Auswirkungen auf das Grundwasser hat.

Ein öffentlicher Weg entlang der vorhandenen Grube ist zu diesem Zweck bereits von der Kiesfirma Nowotnik zurückgebaut worden. Laut Andreas Nörthen, Pressesprecher der Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie, wird 160 Meter tief gebohrt. Die enorme Tiefe erklärt sich laut Planungsfachmann Schmidt mit der Grundwasserabsenkung durch den Braunkohletagebau von RWE.

An der Bohrstelle werden Kunststoffrohrteile, die miteinander verbunden werden, ins Erdreich gelassen. Am Ende der Leitung befinden sich laut Schmidt ein Sieb und eine Pumpe, um Wasserproben entnehmen zu können. „Untersucht wird, ob es eine Verunreinigung irgendeiner Art gibt.“ Davon sei aber nicht auszugehen. „Es besteht keinerlei Besorgnis“, so Schmidt. Die Messstelle werde dauerhaft bestehen bleiben. Der Standort an der Autobahn sei auch deswegen gewählt worden, weil dort ein Wanderweg entlangführe, der – beispielsweise für Kontrollen und Wartungsarbeiten der Messstelle – mit Autos befahren werden könne.

1972 eröffnet

Die Blessemer Grube war mit der Ansiedlung eines Kies- und Fertigbetonwerks im Jahre 1972 eröffnet worden. Wann mit einer Erweiterung des Geländes zu rechnen ist, steht noch nicht fest. „Klar ist nur, dass dies nicht vor dem Jahre 2014 sein wird“, so Reinhard Schmidt. Etwa zwei Drittel des Erftstädter Gebietes sind nach Auskunft des Landesoberbergamtes für den Abbau von Kies und Sand geeignet. In den kommenden Jahrzehnten stehen laut Planungsamt im Stadtgebiet mehr als 130 Hektar für den Betrieb von Kiesgruben zur Verfügung.