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Starkregen und BombenfundeFeuerwehr in Erftstadt braucht 295.000 Euro mehr

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Zu sehen ein Feuerwehrauto vor einer Straße.

Auch die Einsatzlagen der Feuerwehr wie hier beim Starkregen im Juni schlugen zu Buche. 

Personal- und Ausbildungskosten, aber auch vier außergewöhnliche Einsatzlagen führten laut der Stadt zu den Mehraufwendungen. 

Der Bereich der Feuerwehr der Stadt Erftstadt benötigt in diesem Jahr überplanmäßig 295.000 Euro mehr. Im Haushaltsjahr 2025 seien im Bereich der Feuerwehr erhebliche, im ursprünglichen Haushaltsansatz nicht berücksichtigte, Mehraufwendungen entstanden, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung, die am Dienstagabend zur Debatte im Hauptausschuss stand.

Sie ergeben sich nach Angaben der Verwaltung im Wesentlichen einerseits aus Personal- und Ausbildungskosten. „Aufgrund einer überdurchschnittlich hohen Zahl von Personalausfällen entstand ein erhöhter Aufwand für Aufwandsentschädigungen im Ehrenamt, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen.“ Zudem wurde die Zahl der Ausbildungsstellen für Brandmeister auf zwölf Stellen erhöht. Um mittelfristig einsatzfähig zu bleiben, seien weitere neun Anwärter zur Ausbildung als Brandmeister eingestellt worden.

Erftstadt: Vier Einsätze aufgrund von Starkregen und Kampfmittelfunden

Mehr Kosten verursachten in diesem Jahr zudem vier außergewöhnliche Einsatzlagen. Binnen zwei Wochen ist es in Erftstadt zu zwei Starkregenereignissen gekommen, am 31. Mai und am 14. Juni. Bei Ersterem ist vor allem der Stadtteil Herrig stark getroffen worden. Am 14. Juni musste die Feuerwehr zu 50 Einsätzen ausrücken, 110 Wehrkräfte waren mehrere Stunden im Einsatz.

Weiter war im April eine amerikanische 50-Kilogramm-Sprengbombe in Bliesheim gefunden und gesprengt worden. Zuletzt ist nach dem Fund im September in Kierdorf eine Weltkriegsbombe entschärft worden. „Diese Einsatzlagen erforderten umfangreiche Maßnahmen zur Verpflegung der Einsatzkräfte und zur Betreuung betroffener Bevölkerungsteile sowie die kurzfristige Beschaffung von Verbrauchs- und Einsatzmaterialien“, heißt es vonseiten der Verwaltung in der Vorlage.

Erftstadt: Reparatur- und Wartungsarbeiten des „überalterten Fuhrparks“

Ins Gewicht fielen außerdem Kosten für Fahrzeuge und Reparaturen: „Der überalterte Fuhrpark der Feuerwehr und des Rettungsdienstes führt zu einem hohen Aufwand an Reparatur- und Wartungsmaßnahmen.“ Zusätzlich hätten aufgrund personeller Engpässe in der Kfz-Werkstatt Instandsetzungsarbeiten an externe Fachwerkstätten vergeben werden müssen. Auch musste kurzfristig ein zusätzliches Fahrzeug angemietet werden. 

Zu Buche schlugen zudem Softwareumstellungen. Auch erfolgte die bereits 2024 beauftragte Lieferung von persönlicher Schutzausrüstung, für die Mittel im Haushaltsjahr 2024 bereitstanden, „aufgrund erheblicher Verzögerungen“ erst 2025.

Der Hauptausschuss nickte die Bereitstellung der Mittel einstimmig ab. „Das sind Ausgaben, die wir nachvollziehen und mittragen können“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzende Lisa Bohlen. „Wir müssen gucken, dass wir die Feuerwehr gut einsatzfähig halten“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan D. Bremer. Einsätze bei Starkregen oder Kampfmittelfunden könne man nicht planen.

Dem schloss sich Stephanie Bethmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen, an. Es seien mehr Katastrophenlagen als sonst gewesen. Die Kosten seien begründet. Der Rat beschließt darüber am 9. Dezember.