Nach zehnmonatiger BauzeitMalteser beziehen neue, größere Dienststelle in Erftstadt

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Daniel Flohr führt durch die neue Malteser-Dienststelle.

Daniel Flohr führt durch die neue Malteser-Dienststelle.

Erftstadt-Dirmerzheim – Nach zehnmonatiger Bauzeit haben sie es geschafft. Die Malteser können sich über eine vergrößerte und modernisierte Dienststelle auf ihrem Areal an der Kiesstraße in Dirmerzheim freuen.

Mitte der 60er Jahre hatten die Malteser einst die Geschäftsstelle bezogen. „Anfänglich wurde ein Erste-Hilfe-Kursus angeboten, als Krankenwagen stand ein alter VW zur Verfügung“, berichtet Daniel Flohr. Der 30-jährige ausgebildete Notfallsanitäter ist Stadtbeauftragter der Malteser. „Wann immer es einen Katastrophenfall mit mehr als sechs verletzten Personen gibt, sei es Flut, Erdbeben, Verkehrsunfall, Stromausfall oder sonstiges, sind wir als Unterstützungskräfte zur Stelle“, erläutert Flohr.

Malteser mussten Ausrüstung im Winter ins Gebäude bringen

Wegen der zunehmenden Anforderungen, auch infolge vermehrter Einsätze, war es für die Malteser unumgänglich, ihre Geschäftsstelle baulich auf den neuesten Stand zu bringen. In der alten Halle konnten nur zwei Fahrzeuge plus Material untergestellt werden, die übrigen stand in einem Carport. „Das führte im Winter dazu, dass medizinische Ausrüstung ins Gebäude ausgelagert werden mussten, um keinen Schaden zu nehmen“, erläutert Flohr.

Das komplette Sortiment für den Katastropheneinsatz ist an Bord des „Gerätewagen - Sanitätsdienst“.

Das komplette Sortiment für den Katastropheneinsatz ist an Bord des „Gerätewagen - Sanitätsdienst“.

Die alte Halle wurde in Richtung Kiesstraße ums doppelte Raumvolumen vergrößert. Nun ist Platz für sechs Fahrzeuge. Glanzstück des Zug um Zug erneuerten Fuhrparks ist der „Gerätewagen – Sanitätsdienst“. „Dieses Arbeitspferd ist wie ein rollender Supermarkt, der nahezu alles zu bieten hat – vom Pflaster bis zur Sauerstoffausrüstung.“ Zum Fuhrpark zählen ferner ein Rettungs- und zwei Krankenwagen sowie ein Mannschaftstransporter und ein Fahrzeug, das beispielsweise für Lehrgangsbesuche genutzt wird.

Malteser in Erftstadt: So wurde die Dienststelle umgebaut

Neben der erweiterten Fahrzeughalle wurde ein zusätzlicher Gebäuderiegel vor dem vormaligen Haupteingang des Malteser-Dienstgebäudes errichtet. Im Neubau befinden sich Umkleideräume und Sanitäranlagen, die geschlechtergetrennt sind. Insgesamt wurden durch Hallenerweiterung und neuen Gebäuderiegel 270 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche geschaffen. Renoviert wurde auch der bestehende Gebäudeteil. Dazu zählen der Schulungsraum und ein modern möblierter Aufenthaltsraum. Auch die Küchenmöbel sind neu. Zudem wurde die Elektrik erneuert und Internetzugänge geschaffen.

Mit viel ehrenamtlichem Engagement wurde der Aufenthaltsraum im Obergeschoss modern und ansprechend gestaltet.

Mit viel ehrenamtlichem Engagement wurde der Aufenthaltsraum im Obergeschoss modern und ansprechend gestaltet.

„Das war ein großer Kraftakt aller Beteiligten, denn diese Arbeiten wurden im Gegensatz zu den fremdvergebenen Bauarbeiten in Eigenleistung erbracht“, so Flohr. Während der Bauarbeiten hatten die Malteser eine Halle im Lechenicher Gewerbegebiet als Provisorium genutzt. Die Kosten für die Gesamtinvestition in den Standort Dirmerzheim liegen bei rund 480.000 Euro. Das Geld stammt aus einem bundesweiten Spendentopf.

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Die 48 Malteser in Erftstadt rücken nicht nur im Katastrophenfall aus, sondern bieten Kurse und Seminare an, haben eine Jugendgruppe für Leute von acht bis 17 Jahren, die beispielsweise alten Menschen bei der Grabpflege halfen. Im Aufbau ist ein neues Projekt „Mobiler Einkaufswagen“ für Menschen, die körperlich eingeschränkt sind. „Es geht nicht nur um Einkaufshilfe. Wir wollen Menschen aus ihrer Einsamkeit holen und zusammenbringen. Nach dem Einkauf soll Zeit und Gelegenheit sein, gemeinsam Kaffee zu trinken und miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagt Flohr.

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