Grüne im Rhein-Erft-KreisAnna Stenz und Rüdiger Warnecke bilden neue Doppelspitze

Der neue Kreisvorstand der Grünen (v.l.): Sabine Bresser, Nicole Kolster, Anna Stenz, Rüdiger Warnecke und Ralf Engelmann.
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Erftstadt – Die Grünen im Kreis sehen sich auf Erfolgskurs. Bei der Europawahl wurden sie hierzulande zweitstärkste Kraft. Der Aufschwung war auch am Samstag im Vereinsheim der Liblarer Wassersportfreunde zu spüren.
Der Kreisverband wählte einen neuen Parteivorstand und feierte ein Sommerfest. Zudem diskutierten 61 Parteimitglieder über Haltungen, Positionen und politische Ausrichtungen.
Eftstädterin Anna Stenz als Vorsitzende bestätigt
Im Mittelpunkt stand die Wahl. Mit großer Mehrheit wurde zunächst die Erftstädterin Anna Stenz als Vorsitzende bestätigt. Die 30-Jährige bildete seit Oktober 2018 mit Dieter Koenemann das Duo an der Spitze. Koenemann trat nicht mehr an, da er inzwischen in Ratingen lebt.
Als Nachfolger bewarb sich der bisherige Stellvertreter Rüdiger Warnecke, der ebenfalls mit großer Mehrheit gewählt wurde. Als stellvertretende Vorsitzende agiert künftig das 47-jährige Kreistagsmitglied Nicole Kolster, das sich einer Stichwahl mit Vinzenz Rundspaden (20) stellen musste.
Als weitere stellvertretende Vorsitzende wurde Sabine Bresser und als Kassierer Ralf Engelmann bestätigt. Elmar Gillet, der die Kreistagsfraktion leitet, fungiert als Bindeglied zur Fraktion, Moritz Jungeblodt ist Kreisgeschäftsführer der Grünen und unterstützt weiterhin die Grüne Jugend.
Enormer Handlungsbedarf auf Kreisebene
„Ich bin mit ganzem Herzen und mit vollem Engagement bei der Sache“, sagte Anna Stenz im Anschluss. „Grün ist in, aber kein Selbstläufer“, betonte sie. „Aber die Ergebnisse der Europawahl, die der absolute Brüller waren, sind eine toller Rückenwind für die Kommunalwahl 2020.“ Enormer Handlungsbedarf bestehe auf Kreisebene bei den Themen Klimaschutz, Umweltschutz und Strukturwandel.
Stenz dankte Dieter Koenemann für die „respektvolle und vertrauensvolle Zusammenarbeit“. Der mahnte: „Die Menschen schreien jetzt danach, dass wir politische Verantwortung übernehmen, und deshalb müssen wir noch besser und professioneller werden.“ Er schlug vor, ein festes Büro für die Arbeit auf Kreisebene einzurichten.
Mittlerweile 400 Mitglieder im Kreis
Viele Ortsverbände verzeichneten in den vergangenen Monaten zahlreiche Neuzugänge. Inzwischen sei die Zahl der Mitglieder im Kreis auf 400 gestiegen, hieß es. „Wir haben nun mehr Personal, das kann uns weiter nach vorn bringen“, sagte Warnecke.
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Für die Zukunft plane er Treffen mit den neuen Mitgliedern, um sie von Anfang an einzubinden. Politik müsse künftig insbesondere in Bezug auf Klima- und Umweltschutz schneller handeln, wünschte sich in der Diskussion der 24-jähriger Stommelner Raoul Schulz, der den Grünen seit einer Woche angehört.
Gastredner kamen ebenfalls zu Wort
Zu Gast war auch der Grünen-Politiker Maik Außendorf, der sich im Vorstand des Bezirksverbands Mittelrhein sowie des Ortsverbands Bergisch Gladbach engagiert. Er informierte über einen Kongress im September 2020, den die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Wirtschaft NRW vorbereitet. Unter anderem soll es hier um nachhaltige Wirtschaft und Fragen einer CO2 -Bepreisung gehen.
Als weitere Gastrednerin kritisierte Helga Berbuir vom Ökumenischen Arbeitskreis „Pro Asyl“ mit Sitz in Lechenich die ihrer Ansicht nach häufig zu kurzfristig angekündigten Abschiebungen und mahnte einen humaneren Umgang mit Flüchtlingen an.