KommunalpolitikDas sind die neuen Gesichter der Erftstädter SPD

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Raphael Wronka und Parteivorsitzender Erik Voigt sitzen auf einem Steinblock

Stadtverordneter Raphael Wronka (l.) und Parteivorsitzender Erik Voigt wollen große Fußstapfen ausfüllen.

Alfred Zimmermann hat in der Erftstädter SPD große Fußstapfen hinterlassen. Zwei junge Männer wollen sie ausfüllen.

Mit Respekt und Selbstbewusstsein: So treten zwei junge Männer die Nachfolge von Alfred Zimmermann an. Der hat große Fußstapfen hinterlassen,  war jahrzehntelang die ausgleichende Stimme in Rats-und Ausschusssitzungen, als Köttinger Ortsbürgermeister eine Institution,   hat als Parteichef  die Flügelkämpfe geschlichtet. Im vergangenen Jahr hat er sich aus der Politik zurückgezogen – ein Signal, dass es Zeit ist für einen Generationenwechsel in der Erftstädter SPD.

Raphael Wronka und Erik Voigt sind die Gesichter dieser neuen Generation. Der eine als Stadtverordneter, der andere als Ortsbürgermeister. Der eine 22 Jahre alt, der andere 21 Jahre.   „Er hat seinen Wahlkreis immer direkt gewonnen“, sagt Nachrücker Wronka über Alfred Zimmermann. „Er hat im Ort vieles geprägt“, sagt Voigt. Er ist seit Herbst vergangenen Jahres auch Vorsitzender des SPD-Ortsvereins.

Jüngstes Vorstandsmitglied ist 18 Jahre alt

Der Austausch sei in der Corona-Zeit etwas eingeschlafen, es sei Zeit, ihn wieder zu wecken, findet der 21-Jährige. Dazu ist er mit einem altersgemischten Team angetreten, das im Durchschnitt aber deutlich verjüngt ist. Das jüngste Vorstandsmitglied ist 18 Jahre alt. Er wolle offensiv um aktive Leute werben, sagt Voigt, Stammtische anbieten und die Öffentlichkeitsarbeit auf allen Kanälen verbessern.

Auch seine Aufgabe als Ortsbürgermeister hat Voigt, der ein duales Studium in Business Administration absolviert, engagiert in Angriff genommen. Er sei schon in drei oder vier Vereine eingetreten, biete Sprechstunden an, die er auch online bewerbe. Kritik, dass er vielleicht zu jung für diese Aufgabe sei, habe er nicht zu hören bekommen. Eher so die Aufforderung: „Na, Junge, dann mach mal.“ Mit den Subtext: „Mal sehen, was dabei rauskommt.“

Beide sind mit 17 bei den Jusos eingetreten

Politische Erfahrung haben Raphael Wronka und Erik Voigt schon früh gesammelt. Beide sind mit 17 bei den Jusos eingetreten, beide waren eine Zeit lang Vorsitzender der Erftstädter Jungsozialisten. Wronka ist seit vergangenem Herbst auch Kreistagsmitglied, als Nachfolger der Bundestagsabgeordneten Dagmar Andres.

Der Enkel des früheren Erftstädter Beigeordneten Hans-Peter Wronka hat eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker gemacht, jetzt studiert er Fahrzeugtechnik. Da passt es, dass er verkehrspolitischer Sprecher seiner   Fraktion ist.

Die beiden wollen ihre studentische Perspektive beispielsweise in die Planung des Campus einbringen. Es gebe kein junges Leben in der Stadt, moniert Wronka. Das neue Quartier, dessen Entwürfe im jüngsten Verkehrsausschuss vorgestellt wurden, könnte das Manko beheben.

Altersmäßig sind die beiden immer noch Jusos, aus der aktiven Arbeit dort haben sie sich jedoch verabschiedet. Auch von der Provokation, die ja nun mal in der DNA der Jusos eingeschrieben ist? Raphael Wronka lächelt: „Provokant und respektlos sind zweierlei.“

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