NachrufErper Künstler Jo Stolz verstorben

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Jo Stolz aus Erp starb im Alter von 91 Jahren.

Jo Stolz aus Erp starb im Alter von 91 Jahren.

Erftstadt-Erp – Erftstadt trauert um einen seiner größten Künstler. Jo Stolz ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er lebte die letzten Jahre in einem Bedburger Pflegeheim. „Ich bin tief betroffen. Wir verlieren einen kreativen, sympathischen, überaus talentierten Menschen. Jo Stolz hat im besten Sinne des Wortes Spuren in Erftstadt hinterlassen“, würdigt Bürgermeister Volker Erner, der zuvor jahrelang Kulturdezernent war, den Verstorbenen.

 Er hat  Im großen Atelier seines waldähnlichen Anwesens, das auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube  mitten in Erp entstanden war, hatte er über einen langen Zeitraum   die wohlmöglich größte Erftstädter  Bildersammlung geschaffen. Zuletzt waren seine  Arbeiten anlässlich seines 85. Geburtstages vom Erftstädter Künstlerforum Schau-Fenster im Lechenicher Stadthaus gezeigt worden. Der Andrang war enorm.

„Er war einer der ganz Großen seiner Zunft, Generationen von Schülern fanden durch ihn den Zugang, das Gefühl für Kunst und dessen Ausdrucksformen“, berichtet Rosemarie Walker, Vorsitzende des Künstler-Forums. Stolz habe mit gegenständlicher Malerei begonnen, sei sehr dem Naturalismus verbunden gewesen, habe sich dann aber später auch zur freien Ausdrucksform bekannt. So entstanden viele Werke im Stile des Kubismus.

Viele Jahre gab Stolz Kunstkurse bei der Volkshochschule, hatte einen großen Kreis von Anhängern. Unvergessen ist der Meistermaler auch den vielen Teilnehmern der Sommerakademie, einem Künstlerangebot in der Naturumgebung des Ateliers  in Erp. Stolz vereinte viele Talente. Er schuf nicht nur Skulpturen, er  beherrschte eine große Bandbreite an Malstilen. Zudem spielte er meisterlich Klavier, schwärmte für Puccini. Stolz besaß drei Klaviere. Seine Frau Marie-Yvonne, die vor nicht langer Zeit ebenfalls gestorben ist, war einst eine Bewunderin des Künstlers und hatte sich seinerzeit entschieden, mit Jo  ein Künstlerleben zu teilen.

Stolz, der einst  eine Maurerlehre begonnen hatte, ehe er an den Kölner Werkschulen studierte, fühlte sich seiner Erper Heimat stets verbunden. „Er kam von hier, stammte aus einer landwirtschaftlich geprägten Familie und identifizierte sich mit Erp sein  Leben lang“, berichtet Ortsbürgermeister Heinz-Everhard Faßbender.

Was nun aus dem riesigen Nachlass des Künstlers wird, ist noch unklar.  Zu den Motiven zählen auch Landesburg oder Historisches  Rathaus.  Überdies schuf er Entwürfe für Kirchenfenster, abstrakte Bilder, Installationen aus bunten Holzklötzen, Akte und vieles mehr.

Die Exequien für Jo Stolz werden am Freitag, 19. September, 10 Uhr, in der Erper Pfarrkirche St. Pantaleon gehalten, anschließend findet die Beisetzung auf dem örtlichen Friedhof statt.

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