Bootsunfall Liblarer SeeSegler stirbt in Klinik

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Polizeibeamte sprachen auf dem Gelände des Segelclubs mit Zeugen, die das Unglück beobachtet hatten. Was genau passiert war, ist noch unklar.

Polizeibeamte sprachen auf dem Gelände des Segelclubs mit Zeugen, die das Unglück beobachtet hatten. Was genau passiert war, ist noch unklar.

Erftstadt/Hürth – Ein 45 Jahre alter Mann aus Berlin und der Sohn seiner Hürther Lebensgefährtin sind am Sonntagmittag mit einer Jolle auf dem Liblarer See in Erftstadt gesegelt. Plötzlich kam starker Wind auf. Das 4,50 Meter lange Boot kenterte. Sowohl der Mann als auch der Jugendliche fielen aus dem Boot. Augenzeuge Ingo Stein berichtet: „Dass das Boot kentert ist nichts Außergewöhnliches. Die Jolle kann man eigentlich leicht wieder aufrichten.“

Am Schwert festgehalten

Doch als Stein und sein Vereinskollege Guido Ide, die am Ufer arbeiteten, sahen, dass das gekenterte Boot im Wasser liegen blieb, eilten sie zur Hilfe. „Mit dem Motorboot fuhren wir auf den See, vorher alarmierten wir die Feuerwehr“, berichtet der Zeuge.

Je näher die beiden Männer der gekenterten Jolle kamen, desto mehr ahnten sie, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Der 15-Jährige hielt sich am Schwert des Bootes fest. Er hatte bereits den Mann mit einer Hand aus dem Wasser gezogen und hielt ihn an der Schwimmweste fest, so dass der Kopf über der Wasseroberfläche war. Stein: „Wir zogen den Mann ins Boot und brachten ihn sofort ans Ufer. Fast zeitgleich kamen die Rettungsassistenten am Liblarer See an und begannen mit den Wiederbelegungsversuchen. Während am Ufer der Notarzt den bewusstlosen Mann versorgte, fuhren Stein und Ide erneut zur Jolle, um den 15-Jährigen, der sich nach wie vor am Boot festhielt, zu retten. Was genau auf dem Segelboot passiert war, ist noch unklar. „Wir können uns den Unfall derzeit auch nicht erklären. Beide trugen Neopren-Anzüge und Schwimmwesten“, berichtete ein Vereinsmitglied. Möglich ist, dass der Mann durch den Sturz verletzt wurde und dabei das Bewusstsein verlor.

Kritischer Zustand

Der Zustand des 45 Jahre alten Mannes sei sehr kritisch, hieß es an der Einsatzstelle. Nachdem die Reanimation erfolgreich war, brachten die Retter ihn in die Uni-Klinik nach Köln. Dort starb der Mann laut Polizei gegen 18.30 Uhr.

Ein Notfall-Seelsorger kümmerte sich um den 15-Jährigen. Auch die Mutter des Jungen eilte zum Bootshaus.

Am Nachmittag, nachdem Rettungsmaßnahmen abgeschlossen waren, fuhren Mitglieder des Segelclubs Ville erneut mit dem Motorboot auf den See und holten die gekenterte Jolle ans Ufer.

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