Wanderung zum Wunschbaum im VillewaldVerraten Sie uns Ihre Wünsche für das Jahr 2022

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Auch Revierförster Frank Pechtheyden hat einen Wunschzettel an den Baum gehängt.

Auch Revierförster Frank Pechtheyden hat einen Wunschzettel an den Baum gehängt.

Erftstadt-Liblar – Strahlend steht er da, geschmückt mit glitzernden Sternen und Kugeln, die Spaziergänger in den Wochen vor Weihnachten an seine Zweige gehängt haben: der Wunschbaum für das Jahr 2022.

Schon einige Tage vor dem Jahreswechsel haben Waldbesucher ihre ersten Wunschzettel für das neue Jahr in den Baum gehängt. „Vielleicht gehen sie ja in Erfüllung“, sagt der für den Villewald in Erftstadt zuständige Revierförster Frank Pechtheyden. Eine Garantie, dass es klappt, könne er leider nicht übernehmen, drücke aber allen kräftig die Daumen. „Ich wünsche mir, dass meine Familie gesund bleibt und dass sich unser Wald von den Klimaextremen der vergangenen Jahre erholt“, hat er selbst auf einen kleinen Zettel geschrieben und an den Wunschbaum gehängt.

Wanderung durch den Villewald ist etwa 3,5 Kilometer lang

Einen Wunschbaum in seinem Wald zu wissen, findet er großartig. „Dieser Baum ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes.“ Das bestätigen auch Michael Kreuze, Peter Menden und Achim Gerlach aus Liblar. Mindestens einmal im Jahr, meistens im Advent, wandern sie vom Donatusparkplatz die wenigen Kilometer durch den Villewald zur Zwillingsseehütte, um dort gemeinsam zu essen. Und fast immer bringt jeder einen Stern mit, um den Wunschbaum noch ein bisschen prachtvoller zu schmücken. Große Wünsche hätten sie gar nicht, außer gesund zu bleiben.

Eine kleine Stärkung für eine Rast in der Zwillingsseehütte sollten sich auch die künftigen Besucher des Wunschbaumes einpacken. Denn ein Päuschen dort auf der Höhe lohnt auf jeden Fall. Die Wanderung durch den winterlich anmutenden Villewald ist etwa 3,5 Kilometer lang.

Vorbei am Donatusparkplatz in Liblar

Vom Donatusparkplatz in Liblar geht es links in den Wald und dann erst einmal immer geradeaus vorbei an zwei dicken Steinen. Im weiteren Verlauf sind die Tipis zu sehen, die die Erftstädter Kindergartenkinder gebaut haben. „Hier ist der Spielwald der Kindergartenkinder“, berichet Pechtheyden. Am Ende des Weges geht es dann steil bergauf.

An den zwei Steinen steht ein Schild mit Hinweisen, wie sich Spaziergänger im Wald verhalten sollen.

An den zwei Steinen steht ein Schild mit Hinweisen, wie sich Spaziergänger im Wald verhalten sollen.

Kaum dass die ersten Schneeflocken gefallen sind, tummeln sich dort Kinder und Erwachsene, um mit ihren Schlitten diesen Berg hinunterzusausen. Oben stehen weitere Tipis. Dort geht es nach links. Durch die kahlen Äste der Bäume schimmert der Donatussee. „Dieser See ist in den 60er-Jahren durch den Braunkohleabbau entstanden“, erklärt der Revierförster. Er werde vom Regenwasser gespeist.

Im Spielwald der Kindergartenkinder stehen einige Tipis, die die Kinder selbst gebaut haben.

Im Spielwald der Kindergartenkinder stehen einige Tipis, die die Kinder selbst gebaut haben.

An der nächsten Weggabelung führt der Weg rechts auf eine Kiefer zu, vor der es rechts abgeht. Noch einmal geht es richtig steil über einen asphaltierten Weg bergauf. Und dann ist es geschafft. Links steht der Wunschbaum, eine Eibe, einige Schritte dahinter befindet sich die Hütte. Von dort oben hat man einen herrlichen Blick auf den Zwillingssee. Seinen Namen verdankt der See seinem Aussehen. „Eigentlich handelt es sich um zwei nebeneinander liegende, fast gleichgroße Seen“, beschreibt Pechtheyden.

Der Donatussee in winterlicher Ruhe.

Der Donatussee in winterlicher Ruhe.

Nach dem Abstieg führt der Weg weiter nach rechts. Den Donatussee zur Linken geht die Wanderroute an der nächsten Abbiegung links am See vorbei weiter. Rechts erscheint bald eine mit Bäumen bewachsene Anhöhe, der Donatusberg. „Darunter liegen die Überbleibsel aus der Rekultivierung“, berichtet der Förster.

Wunschzettel werden am 6. Januar abgehängt

Es empfiehlt sich festes Schuhwerk. Die Strecke, insgesamt 3,5 Kilometer, ist auch fürs Fahrrad geeignet, wobei die Anstiege ohne E-Motor nur schwer zu schaffen sein dürften. Es gilt, 70 Höhenmeter zu bewältigen.

Alle Wunschzettel werden nach dem 6. Januar wieder vom Wunschbaum abgehängt. Vielleicht sind bis dahin ja schon ein paar der Wünsche in Erfüllung gegangen. (mkl)

Damals seien die Reste des Tagebaus, Asche und Braunkohle, einfach aufgeschüttet worden. Bis vor einigen Jahren habe oben auf dem Berg ein Feuerturm gestanden. „Der aus Holz gebaute Turm ragte weit über die Baumkronen heraus.“ In den Sommermonaten sei er früher immer besetzt gewesen, um Waldbrände frühzeitig erkennen und rasch reagieren zu können. „Auch die Waldbesucher durften dort hinauf und den Ausblick genießen“, berichtet der Förster. Doch irgendwann hätten sich die Schrauben des Holzturms gelockert. „Die Sicherheit war nicht mehr gewährleistet, der Turm musste zurückgebaut werden.“

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Am Donatusberg vorbei geht es geradeaus. Der noch junge Wald, der sich auf der rechten Seite auftut, wurde nach schweren Waldbränden in den 80er-Jahren aufgeforstet. „Bis heute heißt dieses Areal hier allerdings »die Brandfläche«“, sagt Pechtheyden. An der nächsten Gabelung geht es links bis vor die Bahntrasse, dann wieder links zurück zum Donatusparkplatz.

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