„Es war viel zu lange viel zu still“Kinos im Rhein-Erft-Kreis öffnen wieder

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Die Kinobetreiber Carsten Kurz aus Frechen, Bernd Schmitz aus Kerpen, André Jansen aus Hürth und Hans-Jörg Blondiau aus Brühl (v.l.) wollen Besucherinnen und Besucher runter von der Couch und rein ins Kino locken.

Rhein-Erft-Kreis – Geschichten, die das Leben feiern, soll es wieder auf der großen Leinwand geben. Auch wenn Open-Air-Veranstaltungen locken und die Fußball-Europameisterschaft sicher viele Fans vor die TV-Bildschirme treibt, heißt es bereits in zahlreichen Multiplexkinos wieder „Film ab“. So im UCI (United Cinemas International) im Einkaufszentrum Hürth-Park sowie im Euromax Cinemas Kerpen.

Und die Betreiber von vereins- oder familiengeführten Lichtspielhäusern im Kreis wollen ab Juli ebenso entsprechend den aktuellen Corona-Richtlinien ihre Türen öffnen. „Denn hier drinnen gibt es gerade nach den harten Pandemie-Zeiten eine ganze Packung Leben“, verspricht Hans-Jörg Blondiau vom Brühler Zoom-Kino. „Filmtheater sind nicht nur für die Branche wichtig, sondern für alle“, findet er. Es sei wichtig, Geschichten und Gefühle zu teilen.

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Die Inneneinrichtung des Berli-Theaters in Hürth-Berrenrath stammt aus den 50er-Jahren.

Und so wirbeln die Helfer des Zoom-Vereins hinter den Kulissen, um alles für einen Start ab dem 1. Juli vorzubereiten. Dabei werden auch schon die Pläne für das Open Air im August im Innenhof des Rathauses geschmiedet. Denn nachdem das Spektakel unter freiem Himmel im vergangenen Jahr pandemiebedingt ausfallen musste, „findet es diesmal statt“, macht Blondiau Lust auf mehr.

„Es war viel zu lange viel zu still“

Beide Säle im Capitol-Theater Kerpen sind mit einer Frischluftanlage ausgestattet. „Wir wollen nach 15 Monaten Pause, in denen uns viele Fans mit dem Kauf von Gutscheinen und Geistertickets unterstützt haben, wieder für sie da sein“, sagt Bernd Schmitz, Betreiber des seit mehr als 70 Jahren familiengeführten Hauses. Auf dem Programm stehen ab dem Donnerstag zwei Produktionen. Neben dem Action-Kracher „Fast & Furious 9“ aus den USA lautet im Film über die computeranimierten Steinzeitfamilie „Die Croods 2“ das Motto: „Alles auf Anfang“. „Passt“, sagt Schmitz.

„Es war viel zu lange viel zu still“, findet auch André Jansen, der in vierter Generation das Berli, das Berrenrather Lichtspieltheater, als Familienbetrieb führt. Sein Kino in Hürth feiert 75-jähriges Bestehen. „Wir sind optimistisch und hoffen, dass wir im Juli unseren Gästen einen stressfreien Kinobesuch bieten können“, sagt der 39-Jährige.

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Bernd Schmitz vom Capitol-Theater in Kerpen wartet schon lange darauf, dass er nicht mehr allein im Kinosaal sitzen muss.

„Wir sind im Linden-Theater ebenso vorbereitet, loszulegen, wenn entsprechende Filme zur Verfügung stehen“, berichtet Carsten Kurz vom Kinoverein in Frechen.

Dafür gab es schon in den vergangenen Tagen hoffnungsvolle Nachrichten. Denn die Kino- und Verleihverbände hatten sich für eine bundesweite Wiedereröffnung ab dem 1. Juli ausgesprochen. So gehören zu den ersten Neuerscheinungen des Sommers unter anderem der Oscar-Gewinner „Nomadland“, die Otto-Waalkes-Komödie „Catweazle“, der Marvel-Blockbuster „Black Widow“ und der Berlinale-Gewinner „Bad Luck Banging or Loony Porn“.

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Das Linden-Theater bietet auch wieder ein Open-Air-Kino im Terrassenfreibad an. Wenn das Wetter mitspielt, soll dort am Samstag, 10. Juli, um 21.30 Uhr der Film „Yesterday“ gezeigt werden.

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