Auf Keramo-GeländeChef der Frechener Unternehmer macht sich für Gewerbe stark

Die Steinzeug-Keramo-GmbH hat den Standort in Frechen Ende 2018 aufgegeben. (Archivfoto)
Copyright: Frank Kreidler
Frechen – Aufmerksam verfolgt die Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU) nach den Worten ihres Vorsitzenden, Professor Dr. Jürgen Höser, derzeit die Diskussion um die weitere Nutzung des früheren Steinzeug-Geländes an der Bonnstraße.
Höser: „Das Keramo-Gelände ist – neben dem Bereich an der Krankenhausstraße – die letzte größere Flächeneinheit, die Frechen noch zur Verfügung hat. Und die Nutzung des über 18.000 Quadratmeter großen Areals an der Krankenhausstraße ist umstritten, die Planung befindet sich noch in der Entwurfsphase.“
Gewerbe habe finanzielle Vorteile für die Stadt Frechen
Umso wichtiger ist nach Ansicht der IFU die Beantwortung der Frage, was aus dem Keramo-Gelände tatsächlich werden soll. „Welche Form ist für die über 100.000 Quadratmeter richtig? Nur Gewerbeansiedlung oder nur Wohnbebauung? Oder eine Mischform?“
„Natürlich ist auch bezahlbarer Wohnraum wichtig – aber an der richtigen Stelle“, sagt Höser. „Die IFU tritt seit Jahrzehnten für mehr Gewerbeflächen ein. Zumal das Gewerbe finanzielle Vorteile im Sinne von Gewerbesteuereinnahmen bedeutet. Einnahmen, die die Stadt Frechen dringend benötigt, um die bestehende Infrastruktur in Schuss zu halten.“
Hohe Kosten kommen laut IFU auf Stadt zu
Er verweist darauf, dass vor dem Hintergrund gestörter internationaler Lieferketten und des Fachkräftemangels in Zukunft mit geringeren Gewerbesteuereinnahmen zu rechnen sei. Vor allem das Handwerk sei belastet. Hinzu kämen die Kostensteigerungen bei der Energieversorgung.
Höser erinnert daran, dass die drängende Notwendigkeit, neben den laufenden Bauvorhaben auch noch den Bau der Realschule und die Renovierung der Burgschule voranzutreiben, die finanziellen Ressourcen der Stadt auf Jahre erheblich binden werde.
Und er findet, dass das Angebot, eine Kindertagesstätte zu errichten oder sich an den Kosten einer neuen Grundschule zu beteiligen, „durchaus honorig ist“. Denn das „sich Beteiligen“ bedeute letztlich, dass die Stadt die Folgekosten allein zu tragen habe – und damit auch die Bürger dieser Stadt.
Keramo-Gelände als idealer Standort zukunftsfähige Unternehmen
Eine Studie des Kreises zeige, sagt Höser, dass für technologieorientierte Unternehmen erhebliche Entwicklungsmöglichkeiten bestünden. „Der Standort an der Bonnstraße mit seiner Nähe zum Autobahnkreuz und dem zu erwartenden Vollanschluss an die Autobahn 4 drängt sich als Adresse für zukunftsfähige und technologienahe Unternehmen geradezu auf.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Und es heiße, schnell zu sein, damit nicht andere Kommunen in der Nachbarschaft die interessierten und interessanten Gewerbeansiedlungen an sich zögen und Frechen zu einer Wohn- und Schlafstadt ohne die notwendigen Einnahmen der Betriebe „verkümmert“.