Konzert in Alt St. UlrichBritischer Cellist begeistert Publikum in Frechen-Buschbell

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Ein Mann spielt Cello in einer Kirche.

Der britische Musiker Rupert Gillett glänzte bei seinem Auftritt in der Kirche Alt St. Ulrich mit einem Streifzug durch Jazz, Pop, Klassik und Folk.

Der britische Cellist Rupert Gillett ist vielseitig und unterhaltsam. In Frechen-Buschbell begeisterte er sein Publikum. 

Der Mann ist an Vielseitigkeit schwerlich zu übertreffen. Rupert Gillett, Multiinstrumentalist, Produzent, Komponist, Arrangeur sowie Singer-Songwriter ist in allen musikalischen Genres gleichermaßen versiert. In seinem Solo-Programm „One Voice, one Cello“ bietet er einen unterhaltsamen Streifzug durch Jazz, Pop, Klassik und Folk.

Am Sonntag war der Brite auf Einladung des Fördervereins in der Kirche Alt St. Ulrich zu Gast, wo man ihn schon von einem gemeinsamen Auftritt mit der Cellistin und Sängerin Valerie Rathmann kannte, mit der er das „Heart Strings Duet“ bildet. „Ich kann das hier knallhart auf Englisch durchziehen“, drohte er nach einem freundlichen „Good evening“ augenzwinkernd den zahlreichen Zuhörern. Das tat der Spaßvogel, dessen typisch englischer Humor immer wieder aufblitzte, dann aber doch nicht.

Songs erzählen bizarre Geschichten 

Gilley spricht nämlich nahezu akzentfrei Deutsch und sorgte mit seinen spaßigen Moderationen immer wieder für Amüsement im Publikum. In seinen Songs und Balladen erzählt er kleine, gelegentlich leicht bizarre Geschichten wie in „The Mathematician“. Seine Stimme ist nicht groß, aber ausdrucksvoll und flexibel genug, um unterschiedlichste Stimmungen heraufzubeschwören.

Und da er ein ebenso hervorragender wie experimentierfreudiger Cellist ist, wendet er neben den gebräuchlichen auch unkonventionelle Spieltechniken an. Schon im Alter von 20 Jahren hat er sich vorgestellt, wie es wohl wäre, Vater zu werden. Daraus ist ein sanfter, gefühlvoller Song entstanden, der unter die Haut geht.

Rupert Gillett, der auf Loops und Effekte verzichtet, verwendet sein Cello mal als Streich-, mal als Zupfinstrument und schreckt dabei auch vor schrägen Tönen nicht zurück. Mit ausgefeilter Spiel- und blitzgenauer Grifftechnik verleiht er jedem Lied eine spezielle Atmosphäre.

Jazzig inspiriert ist der Mambo Nr. 7, in dem er von der unerfüllten Liebe eines Mannes zu einer Balletttänzerin erzählt. In „Another Murder on Baker Street“ tritt er in die Fußstapfen von Sherlock Holmes und begibt sich mit musikalischen Mitteln auf Verbrecherjagd. Dem Cello entlockte er dabei entsprechend düstere, sonore Klänge.

Ein Höhepunkt des Auftritts waren die eigenwilligen Arrangements zweier Songs aus George Gershwins Oper „Porgy and Bess“. „It ain't necessarily so“ und „Summertime“ mögen für manch einen in der instrumentalen Minimalversion gewöhnungsbedürftig geklungen haben. Rupert Gillett boten die beiden Hits den Ausgangspunkt für ausgedehnte, einfallsreiche Improvisationen, mit denen er einmal mehr seine besondere Liebe zum Jazz offenbarte.

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