NachwuchsförderungAlte Feuerwache in Frechen wird zum Ausbildungszentrum

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In der alten Frechener Feuerwache sollen künftig Lehrgänge stattfinden.

In der alten Frechener Feuerwache sollen künftig Lehrgänge stattfinden.

Frechen – Für die alte Frechener Feuerwache an der Schützenstraße ist zumindest vorübergehend eine neue Nutzung gefunden: Wenn die Frechener Wehr in die neue Wache an der Lindenstraße umgezogen ist, sollen in dem alten Gebäude Brandmeisteranwärter aus dem gesamten Rhein-Erft-Kreis und aus den umliegenden Städten ausgebildet werden.

„Die Feuerwehren in der Region haben einen hohen Personalbedarf“, erläuterte Peter Hartl, Leiter der hauptamtlichen Wache in Frechen. Bis dato habe die Grundausbildung im Wechsel in verschiedenen Städten stattgefunden, zuweilen unter provisorischen Voraussetzungen. In Frechen soll es nun einen festen Standort für die Lehrgänge geben.

Beste Bedingungen

An der Schützenstraße fänden die Teilnehmer beste Bedingungen vor, sagt Hartl: „Das Gelände ist ideal. Die Leute sind hier vernünftig untergebracht, die Sozialräume können genutzt werden, und wir können die Übungsfahrzeuge hier unterbringen.“ Die Lehrgänge sind für hauptamtliche Feuerwehrkräfte gedacht.

Rund 500 Mitarbeiter

In den acht hauptamtlichen Feuerwachen des Rhein-Erft-Kreises sind rund 500 Männer und Frauen beschäftigt. Dazu gehören auch die Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Wie Kreisbrandmeister Peter Fenkl berichtete, haben im Kreis in der Vergangenheit zwei bis drei Ausbildungslehrgänge pro Jahr stattgefunden. Die Zahl der aktiven Einsatzkräfte in der Freiwilligen Feuerwehr bezifferte er auf kreisweit rund 2500. (rtz)

Theoretische Unterrichtseinheiten und praktische Übungen sollen auf der alten Wache stattfinden. „Die Brandmeisteranwärter müssen ja alles von der Pike auf lernen“, erläutert Hartl. Schläuche rollen, Leitern aufstellen, Abseilen – all das will geübt sein. „Für manche Übungen, fürs Abseilen zum Beispiel, werden wir sicher auch externe Standorte nutzen“, sagt Hartl.

Die Feuerwehr Frechen werde für die Lehrgänge zwei Ausbilder und zwei Autos stellen: „Spezialthemen wie etwa der Umgang mit gefährlichen Stoffen werden zudem an Dozenten vergeben.“ Ein Lehrgang dauert 18 Monate. Hartl: „Die Lehrgänge refinanzieren sich über die Teilnehmerbeiträge.“

Die Beiträge werden von den Städten übernommen, aus denen die Teilnehmer kommen. Der erste Lehrgang mit 18 Brandmeisteranwärtern soll im Juli beginnen. Bis dahin soll der Umzug der Frechener Feuerwehr in das Domizil an der Lindenstraße bewältigt worden sein. „Das jedenfalls ist unser Ziel“, sagt Hartl. Wobei er es als große Herausforderung ansieht, parallel zum Umzug auch noch die Lehrgänge zu organisieren.

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Doch die Vorteile überwiegen. Die Folgenutzung der alten Wache als Ausbildungsstätte hat den Charme, dass dafür kein Genehmigungsverfahren und keine neue Bauleitplanung erforderlich sind. Die Lehrgänge könnten gleich nach dem Umzug beginnen, Investitionen in das Gebäude seien nicht erforderlich, sagt Hartl. Gleichwohl sei die Feuerwehr flexibel, den Standort wieder aufzugeben, wenn sich andere Nutzungsmöglichkeiten für die alte Wache ergäben.

Denn danach wird nach wie vor gesucht. Im Rathaus befasst sich eine Projektgruppe damit, wie eine längerfristige Lösung für das Areal aussehen könnte. Die Nutzung für die Lehrgänge wird als Zwischenlösung angesehen. Damit hat die Feuerwehr kein Problem. Hartl: „Wir können die Lehrgänge auch woanders abhalten. Möglichkeiten gibt es zum Beispiel auch auf der neuen Wache.“

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