Chemiepark KnapsackIm Hürther Feierabendhaus machen Laser den Rauchmelder

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Ein Schmuckkästchen ist das Feierabendhaus am Chemiepark in Knapsack. Jetzt wurde es mit neuer Brandschutztechnik ausgerüstet.

Ein Schmuckkästchen ist das Feierabendhaus am Chemiepark in Knapsack. Jetzt wurde es mit neuer Brandschutztechnik ausgerüstet.

Hürth-Knapsack – In diesen Wochen würde sprichwörtlich die Luft brennen bei den Karnevalssitzungen im Feierabendhaus. Doch wegen Corona bleibt der große Saal in der guten Stube des Chemieparks Knapsack verwaist – und das kommt dem Betreiber Yncoris nicht ganz ungelegen. Denn so bleibt etwas mehr Zeit, um die laufende Baustelle abzuschließen, die durch Lieferengpässe in der Pandemie etwas in Verzug geraten ist. Eine sechsstellige Summe investiert Yncoris in den Brandschutz.

„Wir hätten es bis zur ersten Sitzung im Januar geschafft“, sagt Christoff Jakobs, Teamleiter Facility Management. „Aber so haben wir etwas Luft und können der Abnahme im März ganz entspannt entgegensehen.“

Brandschutzkonzept musste mit Hürther Denkmalbehörde abgestimmt werden

Vor zwei Jahren hat Yncoris mit der Planung eines neuen Brandschutzkonzepts begonnen, das auch geänderte gesetzliche Vorgaben berücksichtigt. „Das Feierabendhaus ist unser Aushängeschild“, betont Jakobs. „Wir wollen, dass sich die Besucherinnen und Besucher hier sicher fühlen können.“

Das Schmuckkästchen mit seiner markanten geschwungene Dachkonstruktion stammt aus dem Jahr 1957. „Damals galten ganz andere Brandschutzbestimmungen“, berichtet Jakobs. So gab es im Saal, der bis zu 1200 Besucher fasst, bislang keine Brandmeldeanlage.

Den Bestuhlungsplan begutachten Teamleiter Christoff Jakobs und Haustechniker Daniel Platen auf der Baustelle im großen Saal.

Den Bestuhlungsplan begutachten Teamleiter Christoff Jakobs und Haustechniker Daniel Platen auf der Baustelle im großen Saal.

Der Aufrüstung des historischen Gebäudes mit moderner Brandschutztechnik sei ein aufwendiger Abstimmungsprozess zwischen Sachverständigen, Feuerwehr, Bau- und Denkmalbehörden vorausgegangen. „Das Gebäude steht unter Denkmalschutz“, so Jakobs. „Da kann man nicht einfach Rauchmelder unter die Decke schrauben, weil das die Optik beeinflusst.“ Deshalb hat man auf eine unsichtbare Lösung gesetzt.

In die Schattenfuge zwischen Holzvertäfelung und Decke wurden drei Lasergeräte („Firebeamer“) eingebaut, deren unsichtbarer Strahl auf der gegenüberliegenden Seite von drei Spiegeln reflektiert wird. Wird der Laserstrahl auf seinem über 50 Meter weiten Weg zweimal unter der Decke durch den Saal von Rauch unterbrochen, dann wird der Feueralarm ausgelöst.

Im Feierabendhaus in Hürth wurden fünf Kilometer Kabel verlegt

Zum neuen Brandschutzkonzept gehören neben der Meldetechnik eine neue Beleuchtung, die gleich auf energiesparende LED umgestellt wurde, und eine neue Notstromversorgung. Darüber hinaus wurde die Brandmeldezentrale in einen eigenen Raum verlegt. „Bislang war die in der Küche“, berichtet Jakobs.

Vor dem Feierabendhaus findet die Feuerwehr nun eine feuerrote Stele mit der Aufschrift „FIZ“ (Feuerwehrinformationszentrale). Darin befindet sich ein Monitor, auf dem die Statusmeldungen der Brandmeldeanlage abgelesen werden können, Laufpläne und ein Generalschlüssel.

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Rund ein Dreivierteljahr wurde im Feierabendhaus gebaut. Insgesamt wurden fünf Kilometer Strom- und Datenkabel neu verlegt, dafür mussten Teile der Holzvertäfelung abgenommen werden. Der ausgebaute Elektroschrott füllt zwei Container.

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