Hürth-EfferenWeltkriegsbombe bei Gleisarbeiten entdeckt

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Die Bombe lag in etwa 60 Zentimeter Tiefe neben dem alten Gleisbett.

Hürth – Bei Arbeiten für das neue Gleisbett der Linie 18 zwischen den Haltstellen Hürth-Efferen und Kiebitzweg ist am Samstagnachmittag bei Aushubarbeiten Höhe Bahnstraße Ecke Beselerstraße eine englische 15 Kilogramm schwere Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.

„Es handelt sich um eine INC 30 Phosphorbombe“, erklärte Karl-Heinz Hellmick, Mitarbeiter des Hürther Ordnungsamtes. Sie habe etwa 60 Zentimeter im Boden gelegen. Gegen 16 Uhr seien seine Kollegin Heidi Roßform und er informiert worden. „Als wir die Bombe wenig später in Augenschein nahmen, qualmte sie“, berichtete Hellmick.

Zur Evakuierung kam es nicht

„Da wird es einem schon anders, da wird man unruhig“, merkte er an. Doch alles ging gut. Umgehend habe er den Kampfmittelräumdienst verständigt. Zunächst habe er den Fachleuten Bilder von dem Fundstück geschickt. 40 Minuten später waren die Feuerwerker aus Düsseldorf in Hürth. Derweil seien durch die Ordnungsamtsleiterin Dagmar Flöter alle Kolleginnen und Kollegen zur Evakuierung in Bereitschaft gesetzt worden. „Auch unser Einsatzleiter Brandamtmann Matthias Fink war vor Ort, um gegebenenfalls das Ordnungsamt bei einer Evakuierung zu unterstützen“, erklärte Hürths Feuerwehrsprecher Marvin Habbig.

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Bei Aushubarbeiten für den Bau eines neuen Gleisbeets wurde die Bombe gefunden.

Der Bahnbetrieb der Linie 18 wurde eingestellt. Doch zur Evakuierung kam es dann nicht. Mit speziellen Handschuhen hat Feuerwerker Reinhard Dohmen (58) von der Bezirksregierung Düsseldorf die Bombe in luftdichte und brandfeste Behältnisse gepackt und in seinem Fahrzeug mitgenommen. „Phosphorgase sind sehr giftig“, erklärte der 58-jährige Bombenentschärfer.

Gefährlich sei aber auch ein Kontakt mit der Haut. „Phosphor brennt sich tief in die Haut bis zu den Knochen und kann nur sehr schwer gelöscht werden“, erklärte er. Aber verletzt wurde niemand. Nach etwa drei Stunden konnte der Bahnverkehr der Linie 18 die Fundstelle wieder passieren. Feuerwerker Dohmen ist sicher und heile mit der Bombe im Speziallager angekommen, wo das Fundstück aus Efferen unter Kontrolle verbrannt werden soll.

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