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Aktion zum Welttag des BuchesHürther Postbotin macht Bürgern Geschenke

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Über das Buchgeschenk von Postbotin Gabriele Petersen (r.) freut sich Sabine Kraus-Kubattka, die als Inhaberin eines Blumengeschäfts sowohl geschäftliche als auch private Post erhält.

Über das Buchgeschenk von Postbotin Gabriele Petersen (r.) freut sich Sabine Kraus-Kubattka, die als Inhaberin eines Blumengeschäfts sowohl geschäftliche als auch private Post erhält.

Hürth-Gleuel – Im Schnitt rund 300 Kilo Post stellt Gabriele Petersen den Kunden in ihrem Zustellbezirk Tag für Tag in mehreren Touren zu. Am Donnerstag wog die Ladung noch ein bisschen mehr, denn da hatte die 53-jährige Postbotin auf ihrem Elektrofahrrad zusätzlich einige Dutzend Bücher im Gepäck, die sie an ihre Kunden verschenkte. Die Zustellerin beteiligte sich an einer Aktion der Deutschen Post zum Welttag des Buches.

Normalerweise wird der Weltbuchtag, den die Unesco ausgerufen hat, bereits am 23. April gefeiert. Doch damals blieben die Buchhandlungen wegen der Corona-Pandemie geschlossen, und auch die Post verschob ihre Buchverteilaktion in ausgewählten Zustellbezirken. Die Gleueler Postbotin hatte sich freiwillig für die Extratour gemeldet, um einigen ihrer Stammkunden eine Freude zu machen.

Postive Rückmeldungen in der Corona-Zeit

Seit 33 Jahren arbeitet Gabriele Petersen bei der Deutschen Post als Postbotin; in Gleuel macht sie die rund 20 Kilometer lange Tour schon seit fünf Jahren, um Briefe und Päckchen an die rund 1100 Haushalte in ihrem Zustellbezirk zu verteilen. Sie kennt ihre Kunden und wusste genau, welcher Familie sie mit einem Kinderbuch als Ferienlektüre und wem eher mit einem Roman oder einem Krimi eine Freude machen konnte.

Gerade in der Corona-Zeit habe sie viel positives Echo erhalten, sagt Petersen. „Während des Lockdowns war der Postbote ja oft der einzige, der noch vorbeigekommen ist“, sagt die Eifelerin, die jeden Tag aus Blankenheim in der Eifel nach Gleuel fährt, um die Post zu bringen. Manchmal habe sie sogar Klopapier zugestellt, oft aber auch Unterlagen, die für die Arbeit im Homeoffice wichtig seien. Als Dank bekommt sie an der Haustür schon mal Kekse und selbstgemachte Marmelade. „Die Kunden kennen mich eben auch und wissen, dass ich eine Süße bin“; sagt sie lachend. „Jetzt hab ich mal selbst Geschenke dabei.“

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Dass die Post sich am Welttags des Buchs beteiligt, geschieht nicht ganz uneigennützig. „Die Förderung der Lesekompetenz ist wichtig für uns“, sagt Unternehmenssprecher Achim Gahr. „Wer liest, der schreibt vielleicht auch noch Briefe.“ Zwar sei der Anteil privater Post an den Zustellungen in Zeiten von WhatsApp stark zurückgegangen. „Aber es ist eben immer noch etwas Besonderes, einen handgeschriebenen Brief zu erhalten“, weiß Gahr. Postbotin Petersen schreibt regelmäßig Weihnachtskarten und Postkarten aus dem Urlaub. „Da bin ich ganz altmodisch“, sagt sie.

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