KunstprojektGrenzenlose Lebenswelten

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In Hürth arbeiten Schüler derzeit in einem Kunstprojekt mit Romain Burgy zusammen.

In Hürth arbeiten Schüler derzeit in einem Kunstprojekt mit Romain Burgy zusammen.

Hürth-Kendenich – Wie möchte ich leben? Wie könnte ich wohnen? Wie leben andere? Welche Umgebung wünsche ich mir? Mit vielen Fragen rund um das Thema „Wohnwelten“ haben sich Schüler der Gemeinschaftshauptschule in Kendenich auseinandergesetzt.

Der Künstler Romain Burgy – unter anderem präsentierte er Werke auf der Expo 2010 in Shanghai – nahm sich mit den Jugendlichen der Klassen 9b und 10a.2 des Themas an. In einem Workshop sollten die Schüler ihre eigene Wohnwelt entwerfen und mit Acryl auf Leinwand bannen. Eine dunkle Straße führt bei der 15-jährigen Svenja über die Leinwand. Die Schülerin zeichnete die Straße immer schmaler werdend, so dass es wirkte, als strebe sie in die Ferne. Knallbunte Häuser säumen die Straße. „Ich liebe es bunt“, sagte die 15-Jährige. „Das perspektivische Malen hatten wir zwar schon im Kunstunterricht. Aber da durfte ich nicht malen, was ich wollte.“ Bei diesem Workshop sei sie ganz frei in ihrer Entscheidung, wie sie was auf ihrem Bild gestalten möchte. „Hier habe ich richtig viel Spaß.“ Daher wollte die Schülerin auch keine Pause machen.

Wie Svenja blieben einige weitere Schüler sitzen und malten weiter an ihren Bildern. Die anderen beendeten ihre Pause frühzeitig, um sich wieder ihren Werken zu widmen.

„Es ist toll, wie kreativ und motiviert die Schüler sind“, zeigte sich Kunstlehrerin Antonina Dietze zufrieden, die sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Andrea Wagener für die Kunstworkshops mit Romain Burgy stark gemacht hatte.

Ohne Hierarchie

Der Künstler ging von Tisch zu Tisch, besprach sich mit den Schülern, gab ihnen Tipps und zeigte ihnen, wie sie Farbe mischen und gekonnt mit dem Pinsel auftragen. Sein Credo war dabei: „In der Kunst gibt es keine Hierarchie. Die Schüler können gestalten, was sie möchten, und ich respektiere sie und ihre Vorstellungen.“ Mit Kunst könnten sich alle ausdrücken, sich frei entfalten. „Ganz ohne Grenzen“, betonte Burgy.

Auf den Leinwänden entstanden zum Beispiel Hochhausdächer, auf denen ein BMX-Rad steht, Wellblechhütten und ein Schwimmbecken. Ein anderes Bild zeigt Wohnwagen, die in einem riesigen Regal gestapelt sind. Ein Tempel, die Hohenzollernbrücke samt Dom, ein Baumhaus kamen auf anderen Arbeiten zur Geltung. Alle Werke werden am Ende zusammengefügt, so soll eine Stadt entstehen. Am 11. März werden im Foyer des Bürgerhausesalle Bilder gezeigt, die in diesem Workshop entstanden sind.

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