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2. Basketball-Bundesliga:Das Spielen einfach vergessen

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Das Foto zeigt eine Basketballspielerin des Hürther BC mit Ball, die ihre Gegenspielerin um kurven möchte.

Einmal mehr die auffälligste Spielerin des Zweitligisten Hürther BC ist Sena Balci (in Weiß)

Unterlegene Damen des Hürther BC kassieren die nächste Niederlage

In der 2. Bundesliga der Basketballerinnen kassiert der Hürther BC die zwölfte Niederlage in ebenso vielen Spielen. Auch die Hürther Herren haben in der Oberliga das Nachsehen, genauso wie das Kellerkind TS Frechen. Besser machte es der TuS Königsdorf mit einem Erfolg vor dem eigenen Publikum.

Hürther BC – Eimsbütteler Turnverband 60:83 (40:36). Gegen den Verein mit dem ungewöhnlichen Namen aus der Nähe von Hamburg hat HBC-Coach Martin Trefzger zwei sehr unterschiedlich Spielhälften gesehen und dabei aus seiner Sicht ein wirkliches Debakel erlebt.

„So gut, erfrischend und hellwach, wie wir in der ersten Halbzeit auch agiert haben im Angriff und auch in der Verteidigung, so negativ war mein Eindruck vom Spiel meiner Mannschaft nach der Halbzeitpause, als wir urplötzlich scheinbar kollektiv vergessen hatten, wie man Basketball spielt“, äußerte sich der sichtlich und hörbar frustrierte Hürther Übungsleiter Trefzger.

Starker Beginn

Aber der Reihe nach: Der HBC erwischte einen offensiv starken Start in die Begegnung und erzielte 21 Punkte innerhalb der ersten zehn Minuten, ehe das zweite Viertel fast genauso gut gelang und die Verteidigungsanstrengungen sogar noch besser waren, denn dem Gast gelangen bei der Hürther Halbzeitführung vier Punkte weniger als dem Trefzger-Team.

„Auf das, was dann geschah, kann ich mir keinen wirklichen Reim drauf machen, denn bei sehr ähnlichen, taktischen Gegebenheiten stellten wir unsere Kampfeslust ein und unsere vorher positive Einstellung war komplett aufgelöst“, kommentierte Trefzger.

Seine beste Werferinnen Sena Balci (17), Maia Voigt (13), Sara Schmitz (10) waren dann auch nur noch Statistinnen, denn man konnte nur noch zwanzig Punkte im dritten und vierten Durchgang erzielen. „Im nächsten Training kann ich nicht wirklich freundlich sein zu meiner Mannschaft, denn so wenig gewinnen zu wollen, wie in der zweiten Halbzeit gezeigt, das ist keine Option für mich, da wir vorher gut aufgestellt waren“, kündigte HBC-Coach Trefzger für den Wochenstart an.

TSV Bayer 04 Leverkusen III – TS Frechen 96:78 (58:34). In der Basketball-Oberliga musste die Turnerschaft, erneut mit dem Vertretungscoach Murat Tülek, eine klare Niederlage einstecken, die schon nach der Mitte des zweiten Viertels auch in dieser Höhe feststand. In einer Spielsequenz hagelte es gleich vier Dreipunkttreffer vom gleichen Bayer-Akteur Josh Pohle, wobei Frechen nur mit einem Freiwurfpunkt aufwarten konnte.

Aufgeben keine Option

Es schien der Zeitpunkt gekommen zu sein, dass die TS sich aufgab, aber im dritten Spielabschnitt folgte noch einmal ein Aufbäumen der Tülek-Mannschaft, als man 25 Punkte in zehn Minuten erzielte und auf 14 Punkte Differenz verkürzte.

Beteiligt waren daran in erster Linie Niklas Avizienis (24), Fabian Mundt (14), Pascal Decker (11) und Matas Ceslevicius (9), die klar auf Augenhöhe agierten und den Bayer-Herren für einige Zeit mächtig einheizten. Danach folgte eine eher ausgeglichene Partie, in der die Gäste die Hausherren nicht mehr in Bedrängnis brachten.

Dragons Rhöndorf II – Hürther BC 90:82 (51:34). Ein Spiel mit zahlreichen Höhen und Tiefen lieferte der Hürther Oberligarivale mit seinem neuen Coach Maxim Pack beim Spitzenreiter Dragons Rhöndorf ab, der nur neun Spieler aufbieten konnte. Zunächst führten die Hürther Gäste nach dem ersten Viertel mit 24:21 und zeigten sich dabei von ihrer guten Seite, als man gegen Ende des Abschnitts mit drei Dreipunktetreffern aufwartete.

Löchrige Abwehr

Dann jedoch kassierte die HBC-Defensive heftige 30 Punkte bis zur Pause und konnte selbst nur zehn eigene Körbe generieren. Von zehn auf 34 Punkte steigerte man sich mit dritten Viertel und streute dabei gleich sechs eigene Dreier ein. Als man es in der 32. Minute beim Stand von 72:74 beinahe wieder auf Null stellte, hatte der Tabellenführer aus Bonn wieder Oberwasser und die Offensivleistungen von Ben Rosendorff (22), Manuel Banuls-Nessler (18), Jasper Leschinsky (12) und Florian Linke (10) gerieten zur Marginalie.

„Wir haben die erste Hälfte verschlafen, aber wir haben uns zurückgekämpft und sind durch zwei Verletzungen im finalen Spielabschnitt arg gehandicapt worden und es hat im Kopf in der Folge einfach nicht mehr gereicht“, erklärte HBC-Coach Pack.

TuS Königsdorf – SG Langenfeld 83:64 (38:30). Mit einem deutlichen Sieg sicherten sich die Basketball-Herren aus Königsdorf in der Oberliga mit seinem Coach Pete Jarchow den direkten Verfolgerrang hinter dem Spitzenreiter Rhöndorf.

„Dies war heute gegen Langenfeld ein ganz wichtiger und notwendiger Schritt, um den Rhöndorfern auf den Fersen zu bleiben und uns in Position zu bringen“, lautete der Kommentar des Königsdorfer Coaches.

Stotterstart

Es hat durchaus eine gewisse Zeit gedauert, bis der TuS auf Touren kam und erst ab der 17. Minute konnten die Blau-Weißen mit einem 11:1-Lauf den Halbzeitstand herstellen, hielten einen permanenten Vorsprung, der zu keiner Zeit mehr in Gefahr geriet. Mit Marc Dshamsran (14), Vincent Varga (13), Finn Herrlich (12) und Heiko Wallreich (12) hatte Königsdorf vier Spieler, die zweistellig punkteten und den Ausfall von David Markert, der sich vergangene Woche verletzte, gut kompensierten.

Im dritten Spielabschnitt bot der TuS seine beste Offensivleistung und erzielte 24 Punkten gegen 18 Zähler der Gäste aus dem Rechtsrheinischen. Der Vorsprung war dann zweistellig und wurde kontinuierlich ausgebaut. „Mit der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden, obwohl der Sieg höher hätte ausfallen können“, beschloss Jarchow.