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A1 bei KölnLkw verliert Salzsäure – Großeinsatz und Sperrungen

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Der Austritt von Salzsäue aus einem Tanklaster hatte am Montag zu einem Großeinsatz geführt.

Hürth – Ein Lkw hat am frühen Montagmorgen auf einer Raststätte an der A1 in Hürth Salzsäure verloren. Die Polizei sperrte die A1 daraufhin vollständig in beiden Fahrtrichtungen bis 15 Uhr am Nachmittag.

Nach mehr als acht Stunden gab die Polizei die Autobahn 1 zunächst in Fahrtrichtung Koblenz wieder frei. In Richtung Köln blieb sie weiterhin gesperrt. Erst vor wenigen Wochen hatte es einen ähnlichen Vorfall mit einem Lkw bei Rösrath gegeben.

Der Großeinsatz dauerte am Nachmittag an, bereits seit etwa 5 Uhr arbeiteten Polizei und Feuerwehr an der Tank- und Raststätte „Serways Ville Ost“. Die Arbeiten gestalteten sich schwierig. Das Leck, das sich im hinteren Bereich des Aufliegers des Lkw an den Achsen befindet, ließ sich nicht verschließen. Die Flüssigkeit wurde zunächst in speziellen Gefäßen aufgefangen.

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Zeugen hatten am frühen Morgen über Atembeschwerden und tränende Augen geklagt und die Rettungskräfte alarmiert. Rund 80 Einsatzkräfte seien daraufhin ausgerückt und hätten das Leck an einem rumänischen Lkw festgestellt, der Salzsäure geladen hatte. Ein Notarzt untersuchte fünf Personen, es sei niemand verletzt worden.

Lkw verliert auf Raststätte Serways Ville Ost bei Köln Salzsäure

„Aus dem Tankauflieger läuft stetig ein Stoff aus“, so ein Sprecher der Feuerwehr-Leitstelle Rhein-Erft auf Nachfrage am Morgen. „Den Gefahrstoff konnte man auch noch in einiger Entfernung deutlich riechen“, erklärte einer der Einsatzkräfte.

Auch die Raststätte, auf der der Lkw geparkt war, wurde gesperrt und geräumt. Zur Sicherheit wurde auch die Serways Raststätte „Ville West“ gesperrt, die sich auf der gegenüberliegenden Seite der Autobahn in Fahrtrichtung Euskirchen befindet, teilte ein Sprecher der Polizei mit.

Weiler-Brüggen wurde evakuiert

Weil sich eine, wie Augenzeugen beschrieben, „sichtbare weiß-nebelige Gaswolke“ ausbreitete, die Richtung Weiler-Brüggen zog, mussten auch die Aussiedlerhöfe dort evakuiert werden. „Weiler-Berrenrath ist aber nicht evakuiert“, sagte ein dort ansässiger Landwirt. Er hätte seinen Hof und die Tiere auch gar nicht alleine lassen können, erklärte er.

Über die Warnapp Nina informierte die Stadt Hürth die Bevölkerung und bat sie, Fenster und Türen geschlossen zu halten und die Klimaanlagen und Lüftungen auszuschalten.

Auf dem Wendelinusplatz in Berrenrath richtete der Katastrophenschutz eine Sammelstelle für die etwa 50 Evakuierten aus Weiler-Brüggen ein. Die meisten Betroffenen fanden jedoch bei Freunden vorübergehend Unterschlupf.

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Am Wendelinusplatz informierte auch Feuerwehrsprecher Andreas Nussbaum. Inzwischen waren Feuerwehrleute aus dem gesamten Rhein-Erft-Kreis, Köln und Umgebung unter der Leitung von Hürths Feuerwehrchef Michael Mund im Einsatz.

Nur in den Vollschutzanzügen und mit Sauerstoffgeräten betraten die Feuerwehrleute den Gefahrenbereich. Der Gefahrenstoff konnte zwar aufgefangen werden, doch es gelang den Feuerwehrleuten und Fachleuten nicht, das Leck zu schließen.

Umpumpen der Salzsäure funktionierte reibungslos

Am Mittag sei deswegen beschlossen worden, den Gefahrenstoff in einen anderen Tankwagen umzupumpen. Gegen 13:50 Uhr war es dann soweit und die Salzsäure floss aus dem defekten Tanker in den zum Rastplatz georderten neuen Tanker.

Schon um 14:10 Uhr hob die Feuerwehr über die Warnapp Nina die Warnung wegen Schadstoffreizungen auf. Zeitgleich konnte Andreas Nussbaum verkünden: „Die Salzsäure ist umgepumpt, die Gefahr gebannt“. Weil die Feuerwehr sämtliche Materialien und ihre Fahrzeuge auf der Autobahn stehen und liegen hatte, hob die Polizei die Sperrung der Bundesautobahn in Fahrtrichtung Köln zunächst noch nicht auf.

Trotz des Brückentages wegen des Feiertags am 1. November blieben die Sperrungen nicht ohne Folgen für den Verkehr. Es kam am Vormittag zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

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