Hüfthohe PflanzenAuf den Feldern bei Buir wird Rosenkohl geerntet

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Klaus Langen zeigt, wie die kleinen Rosenkohl-Kugeln am Strunk der Pflanze wachsen. Er muss sie einzeln abzupfen.

Klaus Langen zeigt, wie die kleinen Rosenkohl-Kugeln am Strunk der Pflanze wachsen. Er muss sie einzeln abzupfen.

Kerpen-Buir – Hüfthoch sind die Pflanzen gewachsen, an deren Strunk unter den großen schützenden Blättern die kleinen grünen Kugeln sitzen. Landwirt Klaus Langen streift zurzeit täglich durch seine Rosenkohl-Felder, um das Gemüse zu ernten. Kohlköpfchen für Kohlköpfchen müssen er und seine Mitarbeiter vom Strunk zupfen.

Dabei schützen Langen die hohen Gummistiefel und die wasserdichte Latzhose allenfalls vor der Nässe, nicht aber vor der Kälte. Doch er ist hart im Nehmen. „Der Rosenkohl ist nun einmal wie alle Winterkohlsorten erst in der kalten Jahreszeit reif und gefragt“, sagt er. Auch bei ihm zu Hause gebe es zurzeit mindestens einmal in der Woche Rosenkohl. Weitere Winterklassiker seien weißer und roter Kohl, Blumenkohl, Wirsing, Spitzkohl und natürlich Grünkohl.

Verkauf im Hofladen

Regionales und saisonales Gemüse sei zwar sehr gefragt, sagt der Landwirt. Doch gleichzeitig beobachte er auch, dass die Nachfrage nach frischem Gemüse zurückgehe. „Ich vermute, dass vielen Verbrauchern einfach die Zeit fehlt, das Gemüse zu putzen und zu verarbeiten“, erklärt er. Denn der gewaschene und küchenfertig geschnittene Grünkohl, den er in seinem Hofladen in Kerpen-Buir anbietet, sei ein richtiger Verkaufsschlager.

Im Hofladen zeigt seine Frau Ursula Langen den Kunden gern, wie wenig Aufwand es ist, den frischen Rosenkohl zu putzen. Er müsse zunächst gut gewaschen werden. Großzügig werde anschließend der Rosenkohl-Strunk abgeschnitten, sodass die äußeren Blätter von selbst abfielen. Damit der feste Strunk und die zarten Blätter gleichmäßig gar werden, sei es wichtig, den Strunk beim Putzen kreuzweise einzuschneiden.

Rosenkohl zählt laut Klaus Langen zu den alten Gemüsesorten. „Neue Züchtungen machen es allerdings möglich, dass Rosenkohl inzwischen ganz frei von Bitterstoffen ist.“ Früher hieß es, dass erst der Frost die Bitterstoffe in Zucker umwandele. Heutzutage schmecke man jedoch meist keinen Unterschied mehr zwischen vor und nach dem Frost geerntetem Rosenkohl.

„Um in der kalten Jahreszeit eine gute Ernte einzuholen, müssen die Pflänzchen schon Mitte Mai in den Boden“, erläutert Langen. „Rosenkohl mag am liebsten humusreichen, festen Boden.“ Auf seinen Feldern habe das Wintergemüse ideale Bedingungen. Rund ums Jahr baut der Landwirt in Buir etwa 25 Gemüse- und Obstsorten an, Spargel und Erdbeeren, aber auch Steinobst, süße Kirschen, Zwetschgen, Aprikosen und Pfirsiche. So wie seine ganze Familie schwört er auf regionale, saisonale Ernährung.

„Rosenkohl ist sehr gesund“, betont Langen. Er schütze dank seiner Vitalstoffe vor Erkältungen und Grippe. Er selbst esse ihn am liebsten mit Speck gedünstet und mit Mandelblättern angerichtet. Dazu wird der Rosenkohl geputzt, gewaschen, halbiert und etwa eine halbe Stunde bei mittlerer Hitze in Öl und Speck in der Pfanne geschwenkt. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und vor dem Servieren mit Mandelblättchen bestreuen. So schmeckt er zu einem Braten und Salzkartoffeln.

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