Obgleich das Paar schwere Schicksalsschläge verkraften musste, halten die Eheleute stets zusammen und sind füreinander da.
Eiserne HochzeitRote Kleider brachten die Eheleute Heimann aus Kerpen zusammen

So sehen Magdalena und Helmut Heimann heute aus.
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Manchmal kann ein farbenfrohes Outfit zwei Menschen einander nahebringen. So geschehen 1959 im Leben von Magdalena (85) und Helmut (90) Heimann aus Kerpen-Buir, die am Dienstag, 15. Juli, ihre Eiserne Hochzeit feiern.
Die in Buir geborene Magdalena Wirtz war 1959 im Pfarrhaus der Kirche St.Michael als Haushaltshilfe tätig. Helmut Heimann, in Konstanz geboren, dann in Wuppertal zu Hause, arbeitete nach einem zweijährigen Studium in Bonn als Katechet an der Buirer Schule und im dortigen Jugendheim.
Kerpen: Er machte Fotos von ihr und ihrem auffallenden Kleidungsstil
Im September organisierte die Kirche eine Busfahrt zum „Heiligen Rock“ nach Trier. Dabei handelt es sich um eine Reliquie, die im Trierer Dom aufbewahrt wird. Magdalena Wirtz hatte sich für diesen Tag besonders chic gemacht. Zum roten Rock trug sie eine rote Weste, sie fiel einfach auf. Helmut Heimann, der immer und überall seine Kamera dabei hatte, drückte nicht nur einmal auf den Auslöser.
So kamen die jungen Leute ins Gespräch und nicht mehr voneinander los. Anfang 1960 wurde er in die Berufsschule nach Horrem versetzt und bekam dort auch eine Wohnung. Magdalena Wirtz und Helmut Heimann heirateten am 15. Juli standesamtlich in Horrem, am 16. Juli 1960 kirchlich im Altenberger Dom in Odenthal.

Magdalena und Helmut Heimann bei ihrer Hochzeit 1960 (Repro).
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Beide wohnten nun in seiner Wohnung in Horrem. Während Helmut Heimann als Religionslehrer und Gestalter in der Berufsschule in Horrem, später bis zu seiner Pensionierung 1990 in Frechen tätig war, kümmerte sich seine Frau um die stetig wachsende Familie. Im Juli 1962 wurde Sohn Andreas, im November 1963 sein Bruder Martin geboren. Es folgten im Februar 1965 Sohn Ulrich, im Juni 1966 Tochter Brigitte, im Mai 1969 Sohn Joachim.
Im Januar 1972 mussten die Heimanns einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Ihre fünfjährige Tochter Brigitte starb. Sie wurde auf dem Weg zum Kindergarten, auf einem Fußgängerüberweg in Horrem, überfahren. Das Ehepaar verließ daraufhin Horrem, um nicht immer an dieses schreckliche Ereignis erinnert zu werden und zog nach Buir. Im Juni 1976 kam Tochter Nathalie auf die Welt. 1980 mussten sie Abschied von Sohn Andreas nehmen. Er starb an Krebs.
Seit 2012 wohnen die Jubilare in der ersten Etage einer alten Villa mit großem Garten in Buir. Mit Tochter Nathalie, die ihre Eltern zu sich geholt hat. Hier wird das große Fest der Eisernen Hochzeit mit der Familie gefeiert, zu der auch drei Enkelkinder im Alter von 16 bis 23 Jahren gehören. „Wir waren und sind immer füreinander da“, sagen Magdalena und Helmut Heimann.