KommentarDas sind keine guten Aussichten für Kerpen

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Rathaus Kerpen

Das Rathaus in Kerpen (Archivbild)

  • Die Ratsmehrheit in Kerpen hat das Beigeordnetenmodell des Bürgermeisters abgelehnt.
  • Das zeigt das fehlende Vertrauen in Bürgermeister Dieter Spürck, findet unser Autor.
  • Ein Kommentar.

Eigentlich ist es eine gute Idee von Bürgermeister Dieter Spürck gewesen, anstelle der Beigeordneten in Kerpen demnächst Verwaltungsdezernenten ernennen zu wollen. Denn das jahrelange Hickhack um die Stellenbesetzung der beiden freien Beigeordnetenstellen, das die Bürgerinnen und Bürger ohnehin nicht mehr nachvollziehen können, wäre dann auf einen Schlag beendet worden. Stadtverwaltung und Rat hätten sich wieder weniger mit sich selbst beschäftigt und sich stattdessen den dringenden Zukunftsaufgaben widmen können, die in Kerpen anstehen.

Doch nicht umsonst hat die Gemeindeordnung geregelt, dass Beigeordnete vom Rat gewählt werden müssen und diesem besonders verpflichtet sind. Es geht auch darum, den Rat gegenüber dem Bürgermeister zu stärken, falls es zu Meinungsverschiedenheiten kommt.

Kerpen: Fronten sind noch verhärtet

Verzichtet der Rat nun darauf, Beigeordnete zu wählen, gibt er einen Teil seiner Macht an den Bürgermeister ab. Das kann sinnvoll ein, wenn es sonst nicht weitergeht. Ein Rat dürfte in seiner Mehrheit aber dazu nur bereit sein, wenn der Bürgermeister auch außerhalb seiner eigenen Fraktion genügend Vertrauen und Zustimmung genießt. In Kerpen ist dies nicht der Fall.

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Es ist noch nicht gelungen, die verhärteten Fronten aus der Vergangenheit aufzulösen. Das zeigt sich alleine schon an der Wortwahl der jeweiligen Äußerungen. Für den Bürger bedeutet dies, dass der Streit weitergeht. Das sind keine guten Aussichten für die Kolpingstadt.

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