In Manheim-neu ist alles anders: Das Dreigestirn kommt nämlich von der Feuerwehr. Auftritte als Dreigestirn und Feuerwehrdienst unter einen Hut bringen – Die Manheimer stehen vor einer großen Herausforderung.
Jungfrau, Prinz und BauerManheim-neu stellt Feuerwehrleute als Dreigestirn

Mit Feuerwehruniform und Narrenkappe: Jungfrau Michaela, Prinz Marvin und Bauer Daniel.
Copyright: Marco Führer
Erst zum Einsatz, dann ins Ornat. Prinz Marvin Beusch, Bauer Daniel Wermeister, Jungfrau Michael „Michaela“ Siep-Eßer und ihr Prinzenführer Peter Krauß sind kein übliches Dreigestirn.
Statt Narrenkappen tragen sie normalerweise Einsatzhelme, statt Karnevalskostümen Brandschutzjacken. Noch vor der Proklamation im November rückten sie mit ihrem Löschzug aus, um Menschen zu helfen.
Manheimer Prinzenführer: „Als Dreigestirn repräsentieren wir vor allem die Feuerwehr und verhalten uns auch so“
„Bei der Feuerwehr ist man entweder ganz oder gar nicht“, sagt Prinzenführer Peter Krauß. „Wir sind eigentlich keine Jecken. Als Dreigestirn repräsentieren wir vor allem die Feuerwehr und verhalten uns auch so.“ Vor knapp zwölf Jahren gab es im alten Ort Manheim das letzte Dreigestirn. Damals regierte ebenfalls ein Feuerwehr-Trifolium, Krauß war der Prinz.
„Da wollen wir jetzt anknüpfen. Die Feuerwehr stellt das letzte Dreigestirn im alten und das erste im neuen Ort“, sagt der Prizenführer. In Manheim-neu beziffern die jecken Brandbekämpfer die Jahre der Dreigestirnabstinenz entsprechend anders. Für sie ist das letzte Dreigestirn elf Jahre und elf Monate her.
Das Feuerwehrgerätehaus am Manheimer Ring ist fast wie ein zweites Zuhause für das Dreigestirn. Hier haben sie sich kennengelernt. Bauer und Prinz vor 15 Jahren. Jungfrau Michaela kam vor vier Jahren dazu. Und mit Prinzen- und Löschzugführer Peter Krauß sind die jungen Manheimer alle groß geworden. Krauß ist seit 40 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Manheimer Dreigestirn: Kollegen stehen hinter ihnen
Karneval kennen Prinz, Jungfrau und Bauer hauptsächlich vom Feiern. „Mit dem Rest haben wir eigentlich wenig zu tun. Nur unser Bauer Daniel ist in der KG“, sagt Prinz Marvin. Veilchendienstag seien sie außerdem immer als Zugbegleiter im Einsatz gewesen.
Diese Session aber wird anders. Fürs Feiern bleibt Prinz, Bauer und Jungfrau kaum Zeit. Feuerwehrdienst und die Auftritte als Dreigestirn unter einen Hut bringen – das wird eine Herausforderung bis Aschermittwoch. „Aber die drei schaffen das schon“, sagt Prinzenführer Krauß. „Als Freiwillige Feuerwehr haben wir nur etwa 50 Einsätze im Jahr. Wir fahren nicht zu jeder Ölspur.“
Für Prinz Marvin Beusch gelten allerdings andere Regeln. Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht und ist mittlerweile bei der Berufsfeuerwehr in Bergheim. „Der Schichtdienst kann für mich zum Problem werden. Aber mein Arbeitgeber und die Stadt wollen mich unterstützen, wo es möglich ist.“
In jedem Fall hat das Manheimer Dreigestirn die etwa 20 Löschzugkollegen hinter sich. Sie wollen bei jedem Auftritt dabei sein. Das gilt natürlich nur dann, wenn es nicht brennt. Denn der Feuerwehrdienst kommt für alle immer an erster Stelle.