AboAbonnieren

Kölner Landgericht verhandelt nicht-öffentlichTrio wegen Überfallserie auf Tankstellen in Rhein-Erft angeklagt – der Jüngste ist 17

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Foto ist eine Tankstelle zu sehen.

Mehrere Tankstellen wurden, wie diese in Kerpen, im Rhein-Erft-Kreis im Januar 2024 überfallen.

Es klappte einmal, es klappte ein weiteres Mal. Also machten sie weiter und erbeuteten jedes Mal Bargeld. Bis die Polizei ihnen auf die Spur kam.

Eine Serie von Überfällen hielt zu Beginn des Jahres 2024 die Betreiber von Tankstellen in Atem und beschäftige die Polizei. In Bedburg, Kerpen und Elsdorf hatten Täter zwischen dem 21. und 25. Januar fünf Mal zugeschlagen. Sie erbeuteten jedes Mal Bargeld und Zigaretten. Jedes Mal flüchteten die Unbekannten, die ihre Gesichter mit Sturmmasken bedeckten, unerkannt.

Bis es der Polizei Ende Januar aufgrund eines Hinweises gelang, die Spur zweier Verdächtiger bis zu einem Supermarkt in Bergheim zu verfolgen. Weitere Ermittlungen und polizeiinterne Recherchen führten daraufhin zur Identifizierung der beiden mutmaßlichen Räuber.

Die Angeklagten sind 17, 18 und 22 Jahre alt

Es handelte sich um einen 17- und einen 21-Jährigen. Der jüngere leistete bei seiner Festnahme und wurde dabei leicht verletzt. Bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten umfangreiche Beweismittel und stellten sie sicher. Wenige Tage später nahmen Polizeibeamte einen dritten Tatverdächtigen, einen 18-Jährigen, in Bedburg fest.

Alles zum Thema Amts- und Landgericht Köln

Bei der Betreiberin einer der Tankstellen wirkte der Schrecken der Überfälle Tage nach der Festnahme des Trios noch nach. „Die Festnahme der Täter ist natürlich für uns alle eine große Erleichterung“, sagt Sabine Ensch. Sie, aber auch ihrem Team, hatten die vergangenen Wochen einiges abverlangt. „Ich kann auch jetzt noch nachts kaum ein Auge mehr zumachen“, berichtete die Pächterin.

Ich zucke richtig zusammen, wenn das Telefon klingelt
Sabine Ensch

Jedes kleinste Geräusch reiße sie aus dem Schlaf. „Ich zucke richtig zusammen, wenn das Telefon klingelt, kann schwer oder gar nicht mehr abschalten und habe ständig Angst um meine Mitarbeiter“, erklärte sie.

Sabine Ensch wird ab Montag (17. Juni) vermutlich mit Interesse auf die Verhandlung vor der 26. Großen Strafkammer des Landgerichts in Köln blicken. Dort müssen sich der mittlerweile 22-Jährige und die 17- und 18-Jährigen wegen besonders schwerem räuberischen Diebstahl, Raub und räuberischer Erpressung verantworten. Sie sollen zumeist wechselweise zu zweit fünf Tankstellen überfallen haben, während der dritte Schmiere stand.

Für den Prozess wurden acht Verhandlungstage angesetzt. Die Verhandlung ist nicht öffentlich; einer der Angeklagten ist Jugendlicher, ein anderer gilt als Heranwachsender. Die Strafprozessordnung sieht für junge Angeklagte einen besonderen Schutz vor.