• In unserer Sommerserie machen wir Momentaufnahmen in der Region.
• Wir besuchen in den Ferien belebte und einsame Orte – und beobachten, was dort geschieht.

Pulheim – „Gelato geht immer“, sagt Domenico De Luna (27) kurz nach 12 Uhr mittags und lacht. Er trägt ein Pizza-Eis mit viel Obst nach draußen auf die Terrasse vor dem Eiscafé. Tatsächlich, gäbe es einen Wettbewerb für beliebte Speisen, Eis hätte gute Chancen auf einen siegreichen ersten Platz. „Das will ich wohl meinen“, sagt die Pulheimerin Sabine Kranz und freut sich über ihr Pizza-Eis.

„Ich esse im Sommer, aber auch im Winter mit großem Vergnügen Eis. Am liebsten bei Domenico. Hier ist wirklich ein Ort zum Dahinschmelzen.“

„Va bene“, sagt dieser strahlend. „Gut“. „Die meiste Kundschaft haben wir zwischen 25 und 29 Grad“, sagt er. „Danach wird es zu heiß.“

Gerade ist mit 26 Grad also ideales Eiswetter. Um 12 Uhr, als er mit Vater Alessandro und Mutter Annemarie das Eiscafé aufmachte, standen schon etliche Eis-Fans wartend vor der Tür.

„Sie kommen im Schwarm“, erzählt Domenico. „Manche essen hier tatsächlich Himbeereis zum Frühstück.“ Vor dem Ansturm hatte er Melonen, Bananen und Pfirsiche geschnippelt und die Kissen auf den gemütlichen Stühlen draußen verteilt.

Sein Vater Alessandro lässt derweil im Keller die Eismaschine rotieren. Es duftet nach Himbeereis, Limoncello-Eis, Erdnusssalz-Karamell und Pistazien-Eis.

„Da sind 98 Prozent Pistazien drin“, erklärt der Vater. „Und das schmeckt man auch.“ 1989 hat er das Eiscafé im Herzen Pulheims gegründet, 2016 stieg sein Sohn Domenico, ein gelernter Koch, mit ein.

„Heute macht er das besser als ich“, erzählt der Vater stolz. Und tatsächlich, Domenico scheint fast alle Gäste zu kennen. „Hier kommt das »Team Wasser«, stellt er fest. Wirklich, alle bestellen Wasser, Espresso und Eis.

„Im La Luna gibt es das beste Eis bis zum Südfriedhof und zurück“, sagt Josef aus Pulheim bestimmt. „Wir kommen deshalb mehrmals die Woche hierher. Domenico kennen wir schon, als er noch ganz klein war. Wir haben ihm damals sein ferngesteuertes Spielzeug-Auto repariert.“

Seit über 30 Jahren Fan des La Luna

Fernsehkoch Horst Lichter war schon hier zum Eisessen und der gesamte FC, heute sitzen Ed Werner vom Walzwerk und die Märchenerzählerin Karin Angersbach vor ihren Eisbechern und Espresso.

„Ich war vor über 30 Jahren einer der ersten, der hier Eis gegessen hat“, erinnert sich Ed Werner. „Heute hole ich jede Woche das Erdbeereis für meine kleine Enkelin.“

Die heitere Atmosphäre wirkt ansteckend, die Gäste kommen miteinander ins Gespräch und lachen. „Wussten Sie“, fragt Domenico De Luna, „dass es im Italienischen kein passendes Wort für Eiskaffee gibt? Den haben die Deutschen erfunden.“

Er hingegen habe das lactosefreie, vegane Zartbitter-Eis erfunden, einer der Renner dieser Saison. Mittlerweile ist das Eiscafé seit einer Stunde geöffnet, alle Plätze im Freien sind besetzt.

„Man, ist mir warm“, sagt Domenico de Luna. „32 Grad, Zeit für einen Eiskaffee. Grazie tutti, danke euch allen.“