Ab in die FreiheitFeldhamster haben in Pulheim ein neues Zuhause

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Der Schnappschuss der Feldhamster entstand bei  einer Auswilderung Mitte Mai.

Pulheim – Christian Chmela war hocherfreut. „So etwas zu beobachten, ist einfach schön. Es ist eines der berührendsten Bilder, da ich das so auch noch nicht gesehen habe“, sagt der Leiter der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft über seinen Schnappschuss.

Eine gute Stunde habe er vor einem der Baue gesessen, als einer der zuvor ausgewilderten Feldhamster ins Freie geschlüpft und prompt einem Artgenossen begegnet sei. Neugierig hätten sich die Nager beschnuppert, um dann getrennt ihrer Wege zu gehen, erzählt der Diplom-Biologe.

Die Szene hat sich auf einer rund elf Hektar großen Fläche nahe dem Reitstall Gut Kroschhof abgespielt. Zweimal hatte ein Team der Biologischen Station in den zurückliegenden anderthalb Wochen dort jeweils 26 der in der EU streng geschützten Nager ausgesetzt.

In Pulheim fanden Feldhamster schon 2021 ein neues Zuhause

Ende Mai werden weitere 18 Tiere in ihren natürlichen Lebensraum entlassen. Die Feldhamster stammen aus dem Artenschutzzentrum des NRW-Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv), einer Aufzuchtstation im westfälischen Metelen.

Für diese zweite Auswilderungsrunde innerhalb eines Jahres gibt es mehrere Gründe: Von den 166 Feldhamstern, die Ende Mai 2021 nahe dem Reitstall Gut Kroschhof in die Freiheit gehuscht waren, hatten viele Tiere den Winter nicht überlebt.

Zuletzt hatte der Leiter der Biologischen Station von 140 Tieren gesprochen, die das Team im Herbst 2021 gezählt hatte. Vor wenigen Wochen hätten sie 70 belaufene, sprich bewohnte, Baue entdeckt.

Feldhamsterprojekt ist inzwischen international bekannt

Da auf der hamsterfreundlich bewirtschafteten Fläche noch viel Platz sei und das Lanuv „noch viele Tiere hat, die wir auswildern können“, werden bis Ende Mai insgesamt 70 Tiere in ihren natürlichen Lebensraum entlassen. „Wir hoffen, dass wir im Herbst viele Tiere haben.“

Bei dem Termin vergangenen Mittwoch waren zwei Biologen der Universität Sofia (Bulgarien) dabei. „Sie leiten ein von der EU gefördertes Projekt zum Schutz einer Falkenart, deren Nahrungsgrundlage immer knapper wird“, erläutert Christian Chmela.

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Zum Beutespektrum der Falken zähle auch der Feldhamster. Daher überlegten sie, zu züchten und Tiere auszuwildern.

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