Es wird eine Premiere sein: Pulheim wird am 19. April 2026  seinen ersten Ratsbürgerentscheid erleben. Dann dürfen mehr als 44.000 wahlberechtigte Pulheimer darüber entscheiden, ob ihre Stadt Teil der Bewerbung der Region Rhein-Ruhr für Olympische Sommerspiele 2036, 2040 und 2044 werden soll. Pulheim ist als einer von 17 Austragungsorten vorgesehen. Genauer gesagt: der private Golfclub Gut Lärchenhof.

Während in anderen Städten bereits positive Ratsbeschlüsse vorliegen, spielte der Umstand, als Stadt möglicherweise Gastgeberin für das olympische Golfturnier zu sein, in der politischen Diskussion bisher keine Rolle. Nach Angaben einer Sprecherin von Bürgermeister Frank Keppeler (CDU) bereitet die Stadtverwaltung derzeit eine erste Vorlage für die Ratssitzung am 16. Dezember vor. Die Entscheidung, ob die Stadt Pulheim einen Ratsbürgerentscheid durchführt, treffe schließlich der Rat.

Keppeler selbst äußerte sich auf Anfrage dieser Redaktion nicht, ob er die Pläne, die olympischen Wettbewerbe im Golf in Pulheim auszutragen, unterstützen werde. Ebenfalls unbeantwortet ließ er die Frage, welche Vorteile sich für die 55.000-Einwohner-Stadt als Olympiastandort ergeben könnten – oder auch welche Nachteile.

Am Dienstag (2. Dezember) hatte die Region Rhein-Ruhr mit der Festlegung auf Köln als „Leading City“ einen weiteren Schritt auf dem Weg der Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele für 2036, 2040 und 2044 getan. Gemeinsam mit den Spitzen der Kommunen, der Vorstandsvorsitzenden des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes NRW sowie LSB-Präsident Stefan Klett stellte Ministerpräsident Hendrik Wüst ein Update des Bewerbungskonzepts vor. Die finale Entscheidung für eine deutsche Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele fällt am 26. September 2026.

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Von

Jörn Tüffers

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Eigentümer des Golfclubs Lärchenhof im Pulheimer Ortsteil Stommelerbusch ist Kurt Dohle. Geschäftsführer Josef Spyth bestätigte im Sommer 2025 im Gespräch mit der Redaktion: „Wir sind gefragt worden, ob wir zur Verfügung stehen, wir haben es grundsätzlich bejaht.“ Er finde die Aussicht, dass der Club olympischer Austragungsort werden könnte, sehr gut. „Das ist eine einmalige Gelegenheit, die Region zu stärken und sich als Club zu präsentieren.“

Gut Lärchenhof und die Stadt Pulheim blicken auf eine 15-jährige Erfahrung mit großen Turnieren zurück. Achtmal fanden in dem Club, der als eine der renommiertesten Adressen in Europa gilt, die Linde German Masters statt, dreimal die Mercedes Benz Championships und viermal die BMW International Open. Die Turniere lockten jährlich rund 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in den beschaulichen Pulheimer Stadtteil Stommelerbusch.

Einen Ratsbürgerentscheid gab es in der 50-jährigen Geschichte der Stadt Pulheim noch nicht. Bei einem solchen Votum müssen die Stimmen für oder gegen ein Ratsbegehren zehn, 15 oder 20 Prozent aller Stimmberechtigten ausmachen. Wird dieses Quorum nicht erreicht, entscheidet wieder der Rat.