Tour de Flönz in PulheimOldtimer-Freunde präsentierten ihre noblen Karossen

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Schon vor dem Start der Rallye am Samstagmorgen kamen viele Besucher auf den Marktplatz, um die Oldtimer zu bestaunen.

Pulheim – „Das Gehirn sitzt rechts!“ Für die Pulheimerin Anja Busch ist die Rollenverteilung beim Rallye-Fahren ganz klar. Mit einem verschmitzten Lächeln erzählte sie, dass sie und ihr Mann Ulrich seit 13 Jahren bei Oldtimer-Wettfahrten mitmachen, er am Steuer, sie auf dem Beifahrersitz, um zu navigieren.

„Das ist ein guter Test für die Ehe, mal streitet man sich, dann verträgt man sich wieder.“ Mit vier seiner acht betagten Autos war das Ehepaar mit Familie und Freunden am Samstag bei der „Tour de Flönz“ vertreten. Die Oldtimer-Abteilung der KG Ahl Häre hatte die Ausfahrt zum neunten Mal organisiert.

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Für die Rallye haben Gaja Quitteck und Robert Bröhl ihren Oldtimer mit einem selbst gestalteten Fähnchen bestückt. 

Vom Marktplatz in Pulheim aus ging es unter dem Titel „Romantische Schlösser und Orte im Rhein-Erft-Kreis“ auf die 104 Kilometer lange Strecke. 57 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich angemeldet, einer blieb allerdings auf dem Weg von Hamburg nach Pulheim liegen und konnte nicht starten. 

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Ein Oldtimer blieb auf dem Weg nach Pulheim liegen

„Wir haben überraschend viele Anmeldungen erhalten“, berichtete Renate Dopheide, die die Oldtimer-Ausfahrt ins Leben gerufen hatte. Die Strecke hatten diesmal Peter Ricken und Renate Rochatz ausgewählt. Insbesondere bei den offiziellen Genehmigungen sei es in diesem Jahr etwas schwieriger gewesen, sagte Renate Dopheide.

Ihre Begeisterung für die alten Fahrzeuge teilt ihr Mann Helmut, der für seine Frau exklusiven Schmuck aus Teilen der eigenen Oldtimer entwirft und in Auftrag gibt: Ohrringe aus Siebchen der Vergaser, Motorschrauben als Ringe oder auffällige Kettenanhänger aus Teilen des Jaguars.

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Renate Dopheides Schmuck besteht aus Oldtimer-Teilen.

Mit einem Jaguar waren auch Susanne und Carsten Matsburger aus Moers, Freunde von Anja Busch, nach Pulheim gekommen. Mit ihrem E-Type von 1972 starteten sie bei ihrer ersten Rallye und waren etwas nervös.

270 Kilometer in drei Stunden zurückgelegt

Relativ gelassen blickte Georg Schröder auf seinen ersten Start bei der „Tour de Flönz“. Schon am Vortag hatte sich sein Borgward-Oldtimer bewährt: In drei Stunden hatte er die 270 Kilometer lange Strecke von Diepholz zurück gelegt, um mit seiner Cousine Bärbel Krebs an den Start zu gehen.

„Als ich 18 war, hatte ich genau dieses Auto, zum Ruhestand habe ich es mir wieder zugelegt“, erzählte Schröder, der gern Ausfahrten mit seinem kleinen Enkel unternimmt.

Etwas vom Pech verfolgt war hingegen Marc Wawrzyniak aus Kerpen-Horrem. Der 35-jährige Grafik-Designer zog sich vergangene Woche einen Sehnenriss am rechten Fuß zu und konnte sich nicht ans Steuer seines weißen Ford Capri I von 1970 setzen.

Vom Fahrer- auf den Beifahrersitz

Kurzerhand tauschte er mit seinem Freund Kai Kirfel die Rollen und nahm nun auf dem Beifahrersitz Platz. Der Kerpener hatte das Auto kurz vor der Corona-Pandemie gewonnen und lange auf die erste Rallye warten müssen.

Das Wahrzeichen der Oldtimer-Ausfahrt, die Flönz, mit der alle Teilnehmer anstelle von Pokalen belohnt werden, inspirierte Gaja Quitteck und Robert Bröhl aus Stommeln – sie schmückten ihren vielfach bewunderten Ford Model A von 1931 mit einem Blutwurst-Fähnchen.

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Diese können die beiden Oldtimer-Fans auch im nächsten Jahr wieder hissen. Dann findet die Tour de Flönz am Samstag, 8. April, statt – bereits zum zehnten Mal.

Die Erstplatzierten

Bei der Oldtimer-Rallye belegten René und Ulrike Klerx mit ihrem Porsche 911 den ersten Platz. Auf den zweiten fuhren Peter und Henny Jansen in ihrem Mercedes. Max und Sarah Becker gelang es, in einem BMW Z1 auf den dritten zu rollen.

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