Dankeskirche wird entwidmetSiebenten-Tags-Adventisten übernehmen das Gotteshaus

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Die Dankeskirche soll neues Gemeindezentrum der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten werden.

Die Dankeskirche soll neues Gemeindezentrum der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten werden.

  • Die Wesselinger Dankeskirche wird als Gottesdienststätte der evangelischen Kirchengemeinde Wesseling nicht fortbestehen.
  • Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wird das Gebäude übernehmen. Pastor Gert Veit kann damit gut leben.
  • Für den Entwidmungsgottesdienst steht bereits ein Termin. Es wird ein emotionaler Abschied.

Wesseling-Urfeld – Das Läuten der Glocke werden Pfarrer Gert Veit und sein Amtskollege Rüdiger Penczek vermissen. „Es ist ja die einzige Glocke, die hier in Wesseling an einer unserer Kirchen noch manuell gezogen wird“, erklärte Veit. Davon begeistert seien auch immer die Kinder der Rheinschule gewesen.

„Sie durften die Glocken vor den Gottesdiensten immer läuten“, erklärte er. Möglich ist jedoch, dass die zarte Glocke im Türmchen der Dankeskirche in Urfeld auch noch in Zukunft läutet, allerdings nicht mehr für die protestantischen Christen in der Gemeinde.

Entwidmungsgottesdienst am 30. Juni

Mit dem Entwidmungsgottesdienstes am 30. Juni um 15 Uhr endet die Zeit der Urfelder Dankeskirche in der Waldstraße als Gottesdienststätte der evangelischen Kirchengemeinde Wesseling. 

Die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wird das Gebäude als Pächter übernehmen. Die etwa 20 Familien mit rund 60 Christen wollen sich dort ein Gemeindezentrum aufbauen und das Gotteshaus auch künftig als Kirchenraum nutzen. „Mit dieser Lösung sind wir alle mehr als zufrieden“, erklärte Veit. Auch die evangelische Freikirche bekenne sich ja zum Apostolischen Glaubensbekenntnis.

Ökumenische Verbindung

„Es besteht also eine ökumenische Verbindung“, so der Pfarrer. Das kirchenspezifische Mobiliar bleibe auch in der Kirche: Kirchenbänke, Altar, Kreuz, Orgel, Kanzel und Taufbecken. Alle sakralen Gegenstände wie das Abendmahlgeschirr, die Bibel, die Taufkanne und das Taufnetz werden zusammengepackt und nach der Entwidmung in einer Prozession gemeinsam in die nur zwei Kilometer entfernte Kreuzkirchen getragen.

„Uns ist es wichtig, diese Dinge, mit denen wir auch Abendmahl feiert haben, mit in die Kreuzkirche zu nehmen“, erklärte Veit. Deutlich werde so: „Die Geschichte unserer Kirche geht weiter, die Geschichte der Dankeskirche als evangelisches Gotteshaus jedoch hört auf.“ Als die Dankeskirche 1959 erbaut wurde, zählte Urfeld noch zu Gemeinde Hersel.

Langer Abschied im Juni

Erst nach der Gebietsreform 1969 sei Urfeld Wesseling zugeordnet worden. Und gegen den Protest der Urfelder Protestanten die evangelische Kirchengemeinde in den folgenden Jahren dem Kirchenkreis Köln-Süd zugeordnet. Damit hatte Wesseling mit einem Mal drei evangelische Kirchen. Die Dankeskirche jedoch blieb die kleinste mit im Durchschnitt zehn Taufen und fünf Trauungen im Jahr.

Den Ganzen Juni hindurch sind, um Abschied zu nehmen, noch Veranstaltung in und um die Dankeskirche geplant. Am kommenden Mittwoch, 19. Juni um 15 Uhr ist die Frauenhilfe vor Ort und wird sich mit einem eigenen Programm verabschieden. Am kommenden Samstagabend, 22. Juni, ab 18 Uhr ist ein Abendmahlgottesdienst mit Querflöte geplant. Von Dienstag 25. Juni bis Donnerstag 27. Juni ist jeweils zwischen 15 und 19 Uhr die Kirche für die persönliche Verabschiedung geöffnet. Der Entwidmungsgottesdienst findet am 30. Juni um 15 Uhr statt. Ein Fahrdienst steht bereit.

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