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Eichholzer SchlosskonzerteMusik aus vier Jahrhunderten in Wesseling

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Mit der seltenen Instrumentenkombination von Englischhorn und Harfe erfreuten Yvonne Schabarum und Diandra Grzeskowiak beim Eichholzer Schlosskonzert.

Mit der seltenen Instrumentenkombination von Englischhorn und Harfe erfreuten Yvonne Schabarum und Diandra Grzeskowiak beim Eichholzer Schlosskonzert.

Es war das letzte Konzert im Jahr 2025, und es führte zwei Instrumente zusammen, die sich sonst eher selten begegnen.

Mit einer ungewöhnlichen, selten zu hörenden Instrumentenkombination wartete das letzte Eichholzer Schlosskonzert des Jahres auf. Yvonne Schabarum und Diandra Grzeskowiak hatten zur „Soirée für Englischhorn und Harfe“ geladen.

Die warmen, runden Klangfarben des Englischhorns, das eine Quinte tiefer gestimmt ist als die Oboe, die Yvonne Schabarum üblicherweise spielt, verbanden sich dabei auf wohltuende Weise mit dem silbrig-zarten Harfenklang.

Die Musikerin begann ihre Ausbildung an der damaligen Jugendmusikschule in Wesseling und studierte später Oboe und Klavier an der Musikhochschule in Köln. Derzeit ist sie an der Musikakademie der deutschen Gemeinde im belgischen Eupen tätig. Von dort brachte sie für den Auftritt in ihrer Heimatstadt ihre Kollegin Diandra Grzeskowiak mit.

Richard Wagner war einer der großen Namen im Programm

Musik aus vier Jahrhunderten stand auf dem abwechslungsreichen Programm im Rheinforum Wesseling, dabei bekam man auch Werke weitgehend unbekannter oder vergessener Komponisten zu hören.

Zu den großen Namen im Programm gehörte Richard Wagner. Bei der Romanze des Wolfram aus der Oper „Tannhäuser“ betörte Yvonne Schabarum mit seelenvollem Spiel; dabei war ihr die Harfenistin eine einfühlsame Partnerin.

Der Saal im Rheinforum Wesseling.

Der Saal im Rheinforum Wesseling.

Nicht weniger empfindsam gestaltete das Duo die „Elegie“ von Karl Mille, einem heute vergessenen Oboisten, Komponisten und Lehrer, der eine ganze Anzahl von Stücken für Englischhorn geschrieben hat. Dabei übernahm die Harfe den Part des ursprünglich vorgesehenen Klaviers.

Zahlreiche Versionen gibt es von Gabriel Faurés berühmter „Sicilienne“. Yvonne Schabarum arbeitete die weit ausschwingenden melodischen Linien hier einprägsam heraus. Durch Melodienreichtum zeichnet sich auch die „Serenade“ des Belgiers Félix Godefroid aus.

Hier wie auch bei beim „Baroque Flamenco“ von Deborah Henson-Conant brillierte Diandra Grzeskowiak solistisch mit virtuosem Spiel auf der Harfe. Ein träumerische Stimmung verbreitet Charles Koechlin mit seinem Stück „Au Loin“, op.20, dessen sanfte, lyrische Stimmung die beiden Musikerinnen mit viel Einfühlungsvermögen herausarbeiteten.

Vor große Aufgaben stellt der Italiener Antonio Pasculli die Interpretinnen bei seiner Hommage à Bellini, op. 21 für Englischhorn und Harfe. Die technischen Anforderungen sind hoch, gestalterisch wurde Yvonne Schabarum dem anspruchsvollen Werk nicht vollends gerecht. Melancholiedurchtränkt sind Maurice Ravels „Deux Mélodies hébraiques“; mit Georg Friedrich Händels Arie „Where' er you walk“ aus der Oper „Semele“ fand das Konzert einen festlich-erhabenen Abschluss.